Kategorie: SPIEGEL online

Geometrienachhilfe

Daß die Hamas Israel höchstens dann kennen will, wenn es Gaza „blockiert“ oder mal nicht mit Strom versorgt, hat die „Gruppe“, wie sie manch deutscher Staatssender nennt, erst gestern wieder deutlich gemacht.

Daß aber SPIEGEL online und/oder AFP, die doch gewiß als „seriös“ gelten wollen, Israel nicht einmal in international akzeptierten Grenzen anerkennen, stimmt doch nachdenklich. Nein, nicht wirklich.

Ohne Lügen kommt Nahost-„Berichterstattung“, die deutsche zumal, nicht aus:

„Immer wieder hat es in den vergangenen Wochen Gerüchte über die bevorstehende Freilassung von Gilad Schalit gegeben, aber der vor dreieinhalb Jahren im Gaza-Streifen verschleppte israelische Soldat ist noch immer in den Händen von Palästinensern.“

Gilad Shalit wurde nicht „im Gaza-Streifen“ entführt, sondern durch „palästinensische“ Terroristen nach Gaza, die in Israel eine Grenzpatrouille der IDF überfielen.

Das würde, vielleicht, sogar die Ulrike Putz ihren Kollegen bestätigen.

SPIEGEL online entdeckt linken Antisemitismus

Linke Schläger, mit denen Teile der Partei Die Linke offen sympathisieren, verhinderten am 25. Oktober in Hamburg die Aufführung und eine anschließend geplante Diskussion des Films Warum Israel von Claude Lanzmann. Die antisemitische Prügeltruppe der Kneipe B5 hatte zuvor in einem Flugblatt festgestellt, Warum Israel solle gezeigt werden, „um das Spektrum der B5 zu provozieren“, das also dann nur zurückschlug.

Zeitnah rur vier Wochen später erfährt davon auch SPIEGEL online und staunt zusammen mit Claude Lanzmann:

„Claude Lanzmann wundert sich angesichts der Tatsache, dass die Medien den Eklat weitgehend ignoriert haben: ‚Wie kann es sein, dass die Deutschen auf diesen Vorfall fast gar nicht reagieren?'“

Aus dem gleichen Grund vermutlich, der SPIEGEL online dazu bewog, die „Judenschwein“-Rufe der linken Schläger bis jetzt eben auch nicht zur Kenntnis zu nehmen; aus dem gleichen Grund wohl auch, der SPIEGEL online dazu bewegt, die „Kino“-Meldung nicht im eigenen Forum diskutieren zu lassen.

Entwicklungshilfe: Islamische Republik fördert den Weltfrieden

Nachdem erst kürzlich die US Marine das deutsche Schiff Hansa India, das an die staatliche Islamic Republic of Iran Shipping Line vermietet war, aufbrachte, dessen Ladung aus Waffen bestand, die für die Hisbollah bestimmt waren, konnten nun die israelischen Seestreitkräfte einen weiteren Frachter, der unterwegs war für die Islamische Republik, stoppen, der die Hisbollah u.a. mit Raketen aus dem Iran versorgen sollte.

Der Waffennachschub für die Hisbollah war als zivile Fracht deklariert, was SPIEGEL online wohl veranlaßt, Israel der Seeräuberei zu bezichtigen: „Israel kapert Frachter mit Waffen für Hisbollah“. Ausschließlich „zivil“ nutzen will das Mullah-Regime auch Kernwaffen, an deren Entwicklung es seit mehreren Jahren mit einigem Erfolg arbeiten kann, da eine Internationale Gemeinschaft sich nichts sehnlicher wünscht als einen „Dialog“ mit dem Regime in Teheran.

Der SPIEGEL gegen die Realität

Christoph Schult „berichtet“ für den SPIEGEL aus der israelischen Hauptstadt Jerusalem über ein neues Verbrechen Israels:

„Auch die Ausschreitungen auf dem Jerusalemer Tempelberg kommen der Hamas zugute. Israel hatte einigen fanatischen Siedlern erlaubt, den Tempelberg zu betreten, den die Muslime als Haram el-Scharif verehren.“

Die „fanatischen Siedler“ des SPIEGEL kamen dank des Einsatzes israelischer Sicherheitskräfte freilich gar nicht auf den Tempelberg.

„According to senior Israeli officials, members of a right-wing Jewish organization did indeed declare their intent to ascend the mount on the morning of September 27, but police prevented them from even entering the Temple Mount compound.“

Mit Steinen, die sie vorher an eine ihrer „heiligsten“ Stätten zu diesem Zweck verbracht hatten, griffen die „Palästinenser“ dann vielmehr Touristen aus Frankreich an, Christen übrigens, nicht etwa Juden, die denn auch die Flucht vor dem „heiligen palästinensischen“ Mob ergriffen und von der israelischen Polizei beschützt werden mußten:

„[A] group of French tourists – most of them Christians – came to the mount for a previously arranged tour, and hundreds of Palestinian worshipers, who had apparently been awaiting the right-wing activists, began hurling stones at them.“

Es bleibt, so scheint es, nicht viel übrig von Christoph Schults Behauptung, „Israel hatte einigen fanatischen Siedlern erlaubt, den Tempelberg zu betreten“. Der SPIEGEL, das „deutsche Nachrichtenmagazin“, lügt auf seiner Website schlicht und einfach – und wohl mit einigem Vorsatz.

Deutsche Helden

Was sind schon 1.195 Tage als Gefangener der Terroristenbande Hamas? Nichts, weiß SPIEGEL online. „Video zeigt entführten Soldaten Schalit unversehrt“. Unversehrt. Und Hamas-Terroristen sind einfach nette Gastgeber.

Wenn freilich im gleichen Beitrag lobend mitgeteilt wird, „[d]ie Deutschen gelten in der Region als geeigneter Verhandlungspartner, da sie [..] keine eigene Agenda im Nahen Osten haben und der BND seit Jahren belastbare Kontakte zu vielen der Palästinensergruppen unterhält“, muß man darob wohl nicht sich wundern.

SPIEGEL online erwacht

Was schreibt ein „Nachrichten-Magazin“, um sein reichlich verspätetes Entdecken eines Themas zu entschuldigen? „Als der Fall noch keine großen Schlagzeilen gemacht hatte“. „Zur Vorgeschichte“. Schöne Floskeln. Und auch eine schöne Selbstdemontage einer angeblich objektiven Berichterstattung.

Denn natürlich gab es mindestens eine unübersehbar große Schlagzeile, nämlich jene im schwedischen AntisAftonbladet am vergangenen Montag. Aber, und damit erklärt sich dann auch der späte Auftritt des Portals, eine unbelegte wie ungeprüfte antisemitische Attacke gegen Israel regt bei SPIEGEL online niemanden auf.

Die israelischen Reaktionen darauf – mehr als berechtigt – sind es, die erwähnenswert scheinen. Sie passen auch so schön ins geliebte Zerrbild: „Israels ultrarechter Außenminister Avigdor Lieberman, der öffentliches Poltern als Markenzeichen pflegt, heizt den Streit seit Tagen an.“ Da ist er wieder, der verdammte Jude, der die Ruhe der Gerechten böswillig stört.

Und er hört auch nicht einfach auf, der Jude, sondern legt noch nach:

„Am Sonntag folgte eine neue Attacke Liebermans [..]. Aus dem Außenministerium sickerte durch, dass der geplante Besuch des schwedischen Außenministers Carl Bildt in Israel verschoben werden könnte. Die andere Option: Mit Bildt solle ausschließlich über den Zeitungsbericht gesprochen werden. Andere Themen wie beispielsweise der Ausbaustopp in jüdischen Siedlungen oder der Wiederaufbau des Gazastreifens blieben außen vor.“

Israel als Täter und dagegen das arme Schweden mit einer armen Regierung, von der schier Unerfüllbares verlangt wird.

„‚Niemand kann fordern, dass die schwedische Regierung gegen ihre eigene Verfassung verstößt‘, sagte Ministerpräsident Frederik Reinfeldt. Die Meinungsfreiheit sei ein unentbehrlicher Bestandteil der schwedischen Gesellschaft.“

Was wollen die schwedische Regierung und SPIEGEL online damit sagen? Israel hat keinen Respekt vor der schwedischen Verfassung? Der „Polterer“ Lieberman, früher Türsteher, wie unterdessen ein deutscher Staatsrundfunker natürlich nicht zu erwähnen vergaß, will die Meinungsfreiheit abschaffen?

SPIEGEL online, ist allerdings zu befürchten, würde erst etwas merken, wenn es zu spät ist.

Keinstaatenlösung

Für SPIEGEL online ist Israel mehr ist als nur ein Ärgernis, das bewies in dieser Woche anschaulich Erich Follath. Da in der realen Welt freilich mancher Wunsch eines SPIEGEL-Autors nicht innerhalb weniger Augenblicke sich erfüllt, schweigt das „Nachrichten“-Portal das Ärgernis einfach tot. Ein ganzer Bericht über der Deutschen Papst, der den Nahen Osten bereist, kommt aus ohne eine Erwähnung Israels. Jordanien gibt es, auch „Hochsicherheitsanlagen, die Stacheldrahtzäune, Wachtürme und Sicherheitsschleusen“, die der pilgernde Benedikt witterungsbedingt nicht sieht, aber kein Israel.
Wenigstens eine kleine Freude für Erich Follath.

Erich Follath: Ein Schreibtischtäter im Blutrausch

Kompetenz in Sachen Inkompetenz ist bei SPIEGEL online, einem wahrlich deutschen Portal, reichlich zu finden. Erich Follath, Autor auch des SPIEGEL, reiht sich ein. Er macht den Redenschreiber für Frank-Walter Steinmeier, der demnächst Avigdor Lieberman empfangen wird, den israelischen Außenminister.

Es ist diese fiktive Rede ein Sammelsurium der Unkenntnis und Bösartigkeit, die damit in der Tat mehr aussagt über den, der sie schrieb, als jenen, der er sie empfiehlt, und, selbstverständlich, den, dessen eingebildete Sünden sie zu „beschreiben“ vorgibt.

„An sich“, krawallt der Autor des Magazins, das Mahmoud Ahmadinejad seitenlang zu Wort kommen läßt, als angemaßter deutscher Außenminister, „an sich sind Rassisten in Berlin nicht willkommen“. Doch Avigdor Lieberman, so soll Frank-Walter Steinmeier verkünden, könne ja noch lernen.

Der so Gescholtene und Beleidigte leistet sich einen arabischen Berater, doch das ist, so tickt ein SPIEGEL-Zeilenschinder wohl, erst recht Ausweis von Rassismus und Fanatismus. Doch dies ist erst der Einstieg, Erich Follath als Frank-Walter Steinmeier haßt in Hochform erst, wenn es um den Iran geht und dessen Vorbereitungen zur Endlösung der Judenfrage.

„Sie müssen wissen: Sollte Israel einen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen durchführen – es heißt, Sie gehörten zu den Befürwortern eines solchen Wahnsinns – werden Sie nicht nur die islamische Welt, sondern auch Europa gegen sich haben.“

Was soll das heißen? Ist es ein „Wahnsinn“, daß in Israel gegen Israel gerichtete Vernichtungsdrohungen als das betrachtet werden, was sie sind? Ist es „Wahnsinn“, wenn Israel eine atomare Bedrohung seiner Existenz nicht hinzunehmen bereit ist und diese – auch militärisch – gar nicht erst Realität werden lassen will?

Was Erich Follath sich wünscht, wird jedenfalls an seiner Empörung darüber, daß Israel antisemitischen Mullahs keine Kernwaffen und auch keine schmutzige Bombe gönnt, haben sie doch mehrfach deutlich gemacht, wofür sie sie nutzen wollen, mehr als deutlich. Was immer Israel zu seinem Schutz unternimmt, ist „Wahnsinn“.

Israel hat, so soll Frank-Walter Steinmeier seinem Gast mitteilen, gefälligst alles zu unterlassen, was das Teheraner Regime an der Verwirklichung seiner Ziele hindert. Es spricht auch nicht für den SPIEGEL-Krakeler , daß dem deutschen Außenminister solcherlei durchaus zuzutrauen ist – Erich Follath will Israels Ende. Und das seiner Bewohner.

Daß er Krokodilstränen vergißt über das „Leid“ der „Palästinenser“, das deren Erfindung ist, fehlt selbstverständlich auch nicht; die Kaltblütigkeit, mit der Erich Follath, könnte er, wie er will, Israel zur Wehrlosigkeit erpressen will, verrät freilich, daß diese ihm als Menschen völlig gleichgültig sind, zumal er sie Hamas und Fatah ausliefern will.

SPIEGEL online ist zu gratulieren zu diesem Autor.

SPIEGEL-Leser wissen weniger

SPIEGEL-Leser wissen – manches nicht. Und so werden Konsumenten der Online-Abteilung des Wochenblatts aus Hamburg sich damit wohl zufrieden geben müssen:

„Die ‚MSC Melody‘, ein italienisches Kreuzfahrtschiff unter panamesischer Flagge, ist knapp einer Katastrophe entgangen. Gegen 22 Uhr 35 Ortszeit hatte sich rund 300 Kilometer nördlich der Seychellen ein Schnellboot mit sechs bewaffneten Männern genähert, wollte das Schiff entern, auf dem auch 38 Deutsche sind. Kapitän Ciro Pinto reagierte blitzschnell, er befahl seinen Sicherheitsleuten, das Feuer zu eröffnen. Nach einem Schusswechsel drehten die Piraten schließlich ab.“

Wer mehr wissen will, erfährt anderswo geringfügig mehr:

„Israeli private security guards exchanged fire with pirates who attacked an Italian cruise ship with 1,500 people on board far off the coast of Somalia, and drove them away, the ship’s commander said Sunday.“

Bürger Israel, bewaffnete noch dazu, haben, scheint’s, SPON-Lob so wenig verdient wie überhaupt nur eine Erwähnung. Israelis könnendürfen einfach nicht die Guten sein.