Es vergeht kaum ein Tag ohne daß irgendwo ein Bessermensch aufschreit ob des Leids, das angeblich in Gaza herrscht, während das wahre, nämlich die mörderische Gewaltherrschaft der Hamas, damit entschuldigt (und folgerichtig ignoriert) wird, die Bande sei ja „demokratisch gewählt“ worden und überhaupt gar nicht so schlimm:
„Die Hamas ist vor allem eine Grassroot-Bewegung, die Sorgen und Ansichten eines wichtigen Teils der palästinensischen Bevölkerung artikuliert. Neunzig Prozent ihrer Gelder gehen in Sozialprojekte.“
Doch wer nun erwartet, daß die Bessermenschen, die so zahlreich wie empört in den Kommentarbereichen der deutschen Medien auflaufen, wann immer Israel es wagt, sich gegen Angriffe der „Grassroot-Bewegung“ zu verteidigen, bereit wären, die stets bedauernswerten „Palästinenser“ zu unterstützen mit mehr als nur Verbalattacken gegen die Zionisten, irrt offenbar doch.
Der friedenstaube deutsche Bessermensch hat – wiewohl die welt.de-Umfrage vermutlich nicht repräsentativ ist – eben zwar etwas gegen Israel und Juden, seine Empathie mit den vermeintlich Unterdrückten unterdessen, und das entlarvt die allgegenwärtige „Israelkritik“ anschaulich, kennt Grenzen. Kosten nämlich darf sie ihn nichts.