(Felicia Langer, „Menschenrechtsaktivistin“)
Hundertausende gingen, so wird aus der Islamischen Republik Iran berichtet, am Freitag in Teheran auf die Straße, um gegen das für eine Wahlfarce, die nicht erst mit der Stimmen-„Auszählung“ begann, verantwortliche Mullah-Regime zu protestieren. Mit ungehemmter Gewalt ging das Regime wie auch schon in den Wochen zuvor gegen die auch und vor allem von Frauen getragenen Proteste vor, von denen der Ruf „Nieder mit Ahmadinejad!“ ausgeht.
Der „Präsident“ der Islamischen Republik, dem dieser beherzte wie mutige Ruf gilt, hat indes auch noch viele Freunde. Freunde, die großzügig darüber hinwegsehen, daß er junge Menschen, die friedlich demonstrieren, abgeknallen läßt, zusammenschlagen oder ‚verschwinden‘, und Verehrer, deren Leidenschaft für ihn auch nicht dadurch getrübt wird, daß im Iran Frauen gesteinigt, Jugendliche und Homosexuelle öffentlich aufgeknüpft werden.
Es sind Menschen wie Felicia Langer, die in Mahmoud Ahmadinejad einen verehrenswerten „Präsidenten“ und wohl auch „Menschenrechtsaktivisten“ sehen, ihn deshalb öffentlich loben und gegen Kritik verteidigen: „Was Ahmadinejad sagte in Genf, war die Wahrheit“. Ein Mitglied der Basiji–„Miliz“ des iranischen Regimes berichtet von den letzten Stunden im kurzen Leben junger Mädchen:
„In der Islamischen Republik ist es, unabhängig von ihrem Vergehen, verboten, junge Frauen hinzurichten, wenn sie Jungfrauen sind, erklärt er. Deshalb findet in der Nacht vor ihrer Hinrichtung eine ‚Heirats‘-Zeremonie statt. Das junge Mädchen wird zum Geschlechtsverkehr mit einem Gefängniswärter gezwungen – es wird vom ‚Ehemann‘ vergewaltigt.“
Es ist keine Äußerung der „Menschenrechtsaktivistin“ Felicia Langer bekannt, die diese und andere barbarische Praktiken kritisiert, sondern nur und immer wieder dies: „Was Ahmadinejad sagte in Genf, war die Wahrheit“. Menschenrechte gelten für Felicia Langer nicht universell, für sie existieren Menschenrechte offensichtlich ausschließlich dann, wenn sie als Waffe gebraucht werden können gegen Israel, die Demokratie, die für sie der „Inbegriff von Gewalt“ ist.
Und wo Felicia Langer unüberhörbar schweigt zum brutalen Regime ihres Mit-„Menschenrechtsaktivisten“ Mahmoud Ahmadinejad, läßt sie keine Gelegenheit aus, Israels „Verbrechen“ anzuprangern. Für sie sind Israelis, sind Juden die „Täter von heute“, wenn sie sich gegen einen Terrorismus verteidigen, der für sie unterdessen gar keiner ist, denn „jeder, der etwas von Politik versteht, weiß, wie weit al-Qaida und auch RAF von Hamas entfernt ist“.
Wer hingegen Terroristen Terroristen nennt und – wie beispielsweise Angela Merkel, Bundeskanzlerin, in einem ihrer helleren Momente – unablässigen Terrorismus, nichts anderes nämlich sind Angriffe mit Raketen und Mörsern auf Zivilisten in Israel, verantwortlich macht für auch militärische Gegenmaßnahmen, der vertritt nach dem Urteil der „Menschenrechtsaktivistin“ eine „skandalöse und völkerrechtswidrige Position“.
Felicia Langer weiß, „Israel betreibt eine rassistische Politik“, sie bezeichnet legitime Selbstverteidigung als „Massaker“. „Als Jüdin und Israelin“, läßt sie sich von „Antiimperialisten“ feiern, die stolz Spenden sammelten für einen „irakischen Widerstand“, dessen Bomben Kinder zerfetzten, Frauen und Männer, „habe ich die Lehre aus dem Holocaust gezogen. Ich habe die Pflicht dazu. Meine Lehre daraus ist Menschlichkeit. Meine Lehre ist Erbarmen“.
Haß auf Israel und Gleichgültigkeit gegenüber Menschenrechtsverletzungen durch Terroristenbanden und despotische Regimes oder gar deren offene Verteidigung – so sieht es aus, das Lebenswerk der „Menschenrechtsaktivistin“ Felicia Langer. Vom deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler wurde ihr dafür in der vergangenen Woche das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
Staatssekretär Hubert Wicker lag wahrlich nicht ganz falsch in seiner Lobrede auf die „Menschenrechtsaktivistin“:
„Das humanitäre Lebenswerk von Felicia-Amalia Langer ist beeindruckend. Sie hat sich in herausragender Weise für Frieden und Gerechtigkeit sowie für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt.“
Das läßt sich auch über das herausragende Wirken Adolf Hitlers, der Deutschen Führer, sagen oder einen seiner Erben, den „Präsidenten“ der Islamischen Republik Mahmoud Ahmadinejad, ebenfalls bekannt als „Menschenrechtsaktivist“.
WIE BITTE?
„Das humanitäre Lebenswerk Adolf Hitler ist beeindruckend. Er hat sich in herausragender Weise für Frieden und Gerechtigkeit sowie für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt.“
Das lässt sich Deiner Meinung nach so sagen? Irgendwo scheinen hier deine logischen Fähigkeiten, und vor allem jeglicher Anstand, komplett auf der Strecke geblieben zu sein. Oder ist das hier etwa ein Nazi-Blog?
Weshalb sollte es sich denn nicht über Adolf Hitler sagen lassen? Das, was schlecht war an ihm, könnte wie bei der Ordensverleihung an Felicia Langer einfach ausgeblendet und so alle froh gemacht werden.
Nachtrag: So war der Führer ja schon ein ganz früher Kämpfer für die unterdrücktesten Unterdrückten des Planeten …
Selektive Wahrnehmung als Prinzip hin oder her, die Taten Hitlers und die von Langer in eine Reihe zu stellen, ist Relativismus und ausserdem tief unter der Gürtlellinie.
Ich verstehe auch nicht, wie man nachdem ausblenden von allem was an Hitler „schlecht war“, auch nur eine hömopathischen Spur von Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit oder Menschenrechte finden könnte – du etwa? Mir will da selbst beim angestrengtesten Versuch mit noch so perverser Denke nichts „positives“ einfallen.
Tja, um eine ganz gewisse Völkerverständigung hat der Antiimperialist Adolf Hitler sich doch bestimmt verdient gemacht und damit auch versucht, Frieden zu stiften. Wer Felicia Langer ehren kann, der könnte das dann auch beim Führer tun, ganz „unabhängig von politischer, weltanschaulicher oder religiöser Motivation“ eben, wie es das Staatsministerium in Stuttgart ausdrückte. Im Zentrum seines Wirkens im Nahen Osten stand vermutlich ja auch ein „Einsatz für hilfsbedürftige Personen ohne Ansehen von Nationalität oder Religion“ möglichweise vor dem Hintergrund seiner eigenen Vergangenheit als massiv vom 1. Weltkrieg Betroffener …
Ich versteh schon wo du hinwillst, nur deine Argumenation diskreditiert sich meiner Meinung nach durch derart überspannte Vergleiche selbst.
„Wer Felicia Langer ehren kann, der könnte das dann auch beim Führer tun…
Im Zentrum seines Wirkens im Nahen Osten stand vermutlich ja auch ein „Einsatz für hilfsbedürftige Personen ohne Ansehen von Nationalität oder Religion“? Hitler. Genau. Das ist ja ein interessantes Milieu hier.
und Tschüss.