Es wird, vermutlich um eine gewisse Ausgewohgenheit zu belegen, viel und oft angemerkt, Richard Goldstone werfe der Hamas in und mit seinem „Untersuchungsbericht“ Kriegsverbrechen vor. Spätestens mit der Behandlung des Berichts durch den „Menschenrechtsrat“ der Vereinten Nationen ist diese wohlwollende Mitteilung gleich mehrfach falsch.
Von möglichen Vorwürfen, die der Goldstone-Report „Palästinensern“ macht, ist nichts geblieben in der Resolution des UNHRC, der schließlich auch den ausschließlichen Auftrag erteilt hatte, „to investigate all violations of international human rights law and international humanitarian law by the occupying Power, Israel, against the Palestinian people“.
Falsch ist aber auch die Behauptung, Richard Goldstone und seine so vorbildlich unparteiischen Mitermittler hätten überhaupt der Hamas je irgendwelche Vorwürfe gemacht. „Palästinensischer“ Terror gegen Israel wird zwar in der Tat erwähnt, zugeschrieben wird er jedoch „bewaffneten palästinensischen Gruppen“, also ausdrücklich nicht der Hamas.
Selbst mit der Erwähnung „palästinensischen“ Terrors, über den dann die UNHRC–Resolution beredt schweigt, wird noch die Hamas verteidigt. Folgerichtig gelten denn auch Richard Goldstone israelische Aktionen gegen die „Polizei“ in Gaza, darunter viele Hamas-Mitglieder, als ein Vergehen gegen Völkerrecht.
Es kümmert Richard Goldstone einfach nicht, daß unter 343 getöteten Mitgliedern „palästinensischer“ Sicherheitskräfte mindestens 286 Angehörige terroristischer Banden waren, daß von 89 am 27. Dezember 2008 getöteten „Polizisten“ mindestens 60 der Hamas und beinahe alle den Al-Qassam-Brigaden der Hamas angehörten.
Die tagesschau weiß nun heute dies zu berichten:
„Die UN-Vollversammlung debattiert heute über den umstrittenen sogenannten Goldstone-Bericht, der Israel und bewaffneten Palästinensergruppen Kriegsverbrechen während des Gazakriegs Anfang des Jahres zur Last legt.“
Das ist, was den Goldstone-Bericht angeht, zunächst korrekt, setzt freilich, wie wohl von Richard Goldstone beabsichtigt, Israel gleich mit „bewaffneten Palästinensergruppen“. Wenn die tagesschau dann aber auf jede Erwähnung der Hamas verzichtet – eben ganz wie Richard Goldstone -, zeigt sie, daß auch für sie die Hamas nichts ist als unschuldig.