Kulturförderung: Unterstützt die ARD Antisemiten?

Wenn ein TV-Sender ausführlich die „authentischen“ Protokolle der Weisen von Zion diskutiert und der zu diesem Zweck geladene Experte Sharif Hamid unwidersprochen zu dem Schluß kommt, „Zionismus, ‚Die Protokolle‘ und der Staat Israel sind Werkzeuge der weltweiten jüdischen Bewegung, ihr Hauptziel, die Errichtung ihres Weltreichs, zu erreichen“, dann klopfen bei diesem Sender nach dessen Auskunft nicht nur die BBC an und amerikanische Networks, sondern mit dem Angebot einer Partnerschaft auch das deutsche Staatsfernsehen ARD.

Wenn dann noch Tawfiq Okasha als Gastgeber einer täglichen Talkshow, die zu den beliebtesten Sendungen dieses Senders gehört, erklärt, die ARD habe den Zuschlag bekommen, da die amerikanische Gesellschaft nur „350 Jahre alt“ ist, die „Wurzeln der deutschen und europäischen Gesellschaften aber mehr als 4.000 Jahre zurückreichen“, speziell die „europäisch-germanische Rasse“ Wurzeln habe, die „4.000 bis 5.000 Jahre“ alt seien, und sie daher einfach besser zu den arabischen Gesellschaften paßten, die „5.000 bis 6.000 Jahre alt“ seien, fühlt die ARD, scheint’s, sich geschmeichelt, statt ob des so manifest gewordenen Antisemitismus und Antiamerikanismus abzuwinken.

Es ist, stimmt die Ankündigung Tawfiq Okashas vom ägyptischen Sender Al-Faraeen TV über die Partnerschaft mit der ARD, die diese nicht dementierte, einmal mehr ein Armutszeugnis nicht nur für die Aufsichtsgremien des Staatssenders, wenn das Simon Wiesenthal Center sie daran erinnern muß, was ihnen selbstverständliche Pflicht und Verpflichtung sein sollte:

„Dr. Shimon Samuels, Wiesenthal’s director for international relations in Europe, told The Jerusalem Post on Sunday that the German Association of Public Broadcasting Corporations (ARD) ‚has a responsibility to cancel it, if there is an agreement.‘ [..]

The Wiesenthal Center urged Boudgoust ‚to investigate and cancel any such association made with any of your nine regional corporations, two satellite channels and your Deutsche Welle international service. Any such relationship would place Germany in violation of its commitments to OSCE [Organization for Security and Cooperation in Europe] and EU provisions against the dissemination of anti-Semitism and any form of hate.'“

Peter Boudgoust, seit 2009 ARD-Vorsitzender und nebenbei Chef der Arbeitsgruppe Rundfunkgebühren, war nach Angaben der Jerusalem Post am Wochenende nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Lag es nur am Wetter?

2 Comments

  1. Vor einigen Jahren habe ich ein Zeitungsabo wegen der „Berichterstattung“ über den Nahen Osten gekündigt. Mit der ARD geht das leider nicht. Was nur wieder bestätigt, dass die GEZ samt öffentlich-rechtlichem Rundfunk Zwang und damit undemokratisch ist. Beides gehört abgeschafft.

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