Es geht das Gerücht, Ost-Jerusalem sei ein historisch „arabischer“ oder sogar „palästinensischer Stadtteil“ der israelischen Hauptstadt. Wer daran glaubt, hat möglicherweise glorreiche Tage verpaßt:
„Das Schicksal der Vertreibung ereilte auch Juden, wie in der Altstadt, Dörfern in der Gegend des Toten Meeres und dem Etzion-Block südöstlich von Jerusalem, die allesamt von den arabischen Truppen erobert wurden. In der Altstadt brannten die Araber 22 der 27 Synagogen nieder, die jordanische Armee zerstörte später die restlichen Gebetshäuser. Ähnlich kompromisslos gingen die Jordanier mit anderen jüdischen Altertümern um: Erst 1967 entdeckten die Israelis, dass von den rund 70000 jüdischen Gräbern auf dem Ölberg mehr als 50000 von den Jordaniern geschändet oder gänzlich zerstört worden waren. Die Grabsteine, auch der von Else Lasker-Schüler, waren zum Pflastern von Armeelatrinen, Toiletten, Straßen und Häuserwänden verwendet worden. Die Jordanier hatten durch den Friedhof eine Schnellstraße gebaut [..].
Die UNO hatte die Araber nie für ihren Überfall verurteilt, geschweige denn bestraft. Zusätzlich hatte die Welt ein Waffenembargo gegen Israel verhängt, während beispielsweise Jordanien von den Briten mit modernstem Kriegsgerät ausgerüstet worden war.“
(Gil Yaron: Jerusalem. Ein historisch-politischer Stadtführer, München 2007, S. 59f.)