Harte Zeiten kommen auf die »Palästinenserführung« um Abu Mazen zu, wie die in der israelischen Hauptstadt erscheinende Jerusalem Post unter Berufung auf arabische Quellen berichtet. Danach soll das Königreich Jordanien begonnen haben, dem Kopf und etwa 30 weiteren ranghohen Repräsentanten des Regimes in Ramllah die Staatsbürgerschaft und weitere Privilegien zu entziehen.
Wenn auch kein offizieller Grund für diesen Schritt bekannt ist, liegt doch die Vermutung nahe, daß Amman die Geduld mit dem »Palästinenserpräsidenten« und dessen korrupter Clique verliert. Seit Jahren gelingt es Abu Mazen mit seiner PLO nicht, die Islamisten der Hamas entweder zu entmachten oder wenigstens so erfolgreich zu umarmen, daß es lohnt, über ein »Palästina« nachzudenken.
Die »palästinensische« Spaltung wiederum führt dazu, daß selbst eventuelle Friedensgespräche mit Jerusalem von Beginn an unglaubwürdig wären. Wie sollte »Präsident« Abu Mazen eine mögliche Einigung gegenüber der Hamas durchsetzen? Freilich hat Ramallah oft genug erkennen lassen, daß es auch ganz grundsätzlich gar kein Interesse an einer Aufnahme von Gesprächen mit Israel hat.
Für Jordanien aber sind andere als die eben selbstverschuldeten Probleme der »Palästinenser« prioritär. Es existiert ein Friedensvertrag mit dem jüdischen Staat, während die Mullahs in Teheran mit ihrer Politik die ganze Region destabilisieren und damit auch Jordanien, das die Auswirkungen des iranischen Strebens nach Einfluß in Gestalt zahlreicher Flüchtlinge aus Syrien zu spüren bekommt.
Es ist deshalb nachvollziehbar, bestraft Amman die »Palästinenserführung« nun für deren Unwillen zu auch nur irgendwie sinnvollem Handeln. Jordanien schließt sich damit einer ganzen Reihe arabischer Staaten an, die angesichts der Bedrohung durch Teheran den Konflikt mit Israel lieber heute als morgen beilegen würden. Die »Palästinenserführung« nehmen sie immer mehr als Hindernis wahr.