Wertegemeinschaft

Der als »Palästinenserpräsident« firmierende Abu Mazen hat, wie das Medienschaffende formulieren, die den Deutschunterricht verschlafen haben, »sich [..] für seine antisemitischen Äußerungen entschuldigt«, mit denen er am Montag ein Treffen des »Palästinensischen Nationalrats (PNC)« seiner Terrororganisation PLO eröffnet hatte. Er habe nicht die Absicht gehabt, Juden zu beleidigen.

Und tatsächlich hatte Abu Mazen mit diese Ausrede Erfolg: Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen scheiterte die US-Regierung mit ihrem Ansinnen, die Hetze des »Palästinenserpräsidenten« zu verurteilen, am prompten Einspruch Kuwaits. Das Land, das im wichtigsten UN-Gremium die Arabische Gruppe repräsentiert, erklärte, Abu Mazen habe doch bereits um Entschuldigung gebeten.

Die Episode demonstriert anschaulich, daß eine Organisation, die aufgebaut ist wie die Vereinten Nationen, gar nicht unparteiisch sein kann. Das allein müßte sie freilich nicht diskreditieren, wenn sie nämlich Partei ergreifen würde für das, was gut ist. Doch gerade das ist bei den Vereinten Nationen gerade nicht der Fall. Im Zweifel verrät die Organisation, was sie in der Tat verteidigen sollte.

Und so kommt bei den Vereinten Organisationen auch ein Abu Mazen mit einer »Entschuldigung« durch, die nicht nur keine ist, sondern deshalb auch von niemandem akzeptiert wurde. Denn natürlich hat der »Palästinenserpräsident« keines seiner Worte zurückgenommen. Er bedauert lediglich, daß es doch noch Menschen gibt, die den Judenhaß, den er propagiert, als das ablehnen, was er ist.

Die Vereinten Nationen sind, so wie sie organisiert sind, nicht die Verbündeten dieser Menschen, die die Einhaltung zivilisatorische Mindeststandards fordern, sondern Verbündete deren Gegner. Sie tehen hinter dem antisemitischen Wiederholungstäter Abu Mazen, statt sich gegen dessen Hetze zu positionieren. Und sie legitimieren ihn und seinen Antisemitismus damit. Ramallah darf sich freuen.