Mediengerechte Inszenierung

Am Dienstag wollen »palästinensische Aktivisten« versuchen, mit einen Boot das zu durchbrechen, was sie »Blockade« Gazas durch Israel nennen. Das Boot, auf dem sich kranke »Palästinenser« befinden werden, soll den Auftakt bilden für eine ganze von Gaza ausgehende Flottille, mit der die »Aktivisten« das 8. Jubiläum des Scheiterns der »Free Gaza«-Flotte von 2010 begehen wollen.

Welches Ziel die »Aktivisten« mit ihrer menschlichen Fracht anzusteuern gedenken, haben sie noch nicht verraten. Allzu offensichtlich freilich ist ihre propagandistische Absicht: Mit Kranken an Bord hoffen sie auf eine möglichst blutige Konfrontation mit israelischen Streitkräften, deren Auftrag die Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs von und nach Gaza ist, das die Hamas beherrscht.

Die »Aktivisten«, die vor den Menschenrechten, die zu verteidigen sie vorgeben, nicht die geringste Achtung haben, mißbrauchen Verletzte, die sich ihrerseits wohl auch mißbrauchen lassen, um einen billigen Erfolg in ihrem Kampf gegen Israel zu erzielen. Sie wollen die israelischen Streitkräfte als eine Armee vorführen, die gegen Menschen vorgeht, die medizinischer Behandlung bedürfen.

Während es etablierte Mechanismen dafür gibt, Reisen für in Gaza lebende »Palästinenser« zur Behandlung in Israel, den umstrittenen Gebieten oder anderen Ländern zu organisieren, wollen die »Aktivisten« mit dieser Flotte den jüdischen Staat herausfordern und ihn dämonisieren. Es geht ihnen nicht um Erleichterungen für »Palästinenser«, sondern die schlagzeilenträchtige Konfrontation.

In ihrem menschenverachtenden Zynismus können sie auf willfährige Medien hoffen, wie nicht zuletzt die Berichterstattung über die von der Hamas inszenierten gewalttätigen Angriffe auf die Grenze Israels zu Gaza zeigte. »Rücksichtslos«, konnte da etwa ein WDR-Journaillist geifern, »schießt die israelische Armee auf palästinensische Demonstranten, darunter auch Frauen und Kinder«.

Und ihn störte auch hinterher nicht, daß die »rücksichtslose« Armee beinahe ausschließlich Terroristen getroffen hatte und schließlich sogar selbst die Hamas davon absah, den Tod eines Kleinkinds für sich auszuschlachten. Auf solche Multiplikatoren können die Organisatoren der Flottille, die am Dienstag Gaza verlassen soll, setzen. Und auch nur weil das so ist, gibt es diese Flottille überhaupt.