Die »Palästinenserführung« in Ramallah geht davon aus, daß die Regierung der Vereinigten Staaten in der nächsten Zeit einen Friedensplan für den Konflikt zwischen »Palästinensern« und Israel vorlegen wird. In den letzten Tagen waren Unterhändler des US-Präsidenten Donald J. Trump in mehreren Staaten der Region unterwegs gewesen, um dort für den »Deal des Jahrhunderts« zu werben.
Konnte sich die Clique um »Palästinenserpräsident« Abu Mazen, die sich anmaßt, die »Palästinenser« zu repräsentieren, in ihrer Ablehnung von Vermittlungsbemühungen lange Zeit auf die Unterstützung der arabischen Staaten verlassen, haben die in den vergangenen Monaten zunehmend das Interesse an der »palästinensischen Frage« verloren und sind bereit, sich mit Israel zu arrangieren.
Mit dem Erstarken der Islamischen Republik Iran stehen sie vor einer Herausforderung, die wichtiger ist als die Befindlichkeiten »palästinensischer« Terroristen. Die »palästinensische Frage« als Mittel zur Mobilisierung der Straße hat ausgedient. Niemand braucht mehr die »Palästinenser«, die einst als »Volk« entdeckt wurden, dessen Daseinszweck der Kampf gegen den jüdischen Staat ist.
Es ist deshalb nahezu gleichgültig, was der amerikanische Präsident in seinem Friedensplan konkret vorschlagen wird – tatsächlich dürfte er kaum wesentlich von der Roadmap abweichen –, mit seiner Vorlage wird die Bedeutungslosigkeit der »Palästinenser« und mehr noch ihrer »Führung« offenkundig werden. Davor fürchtet sich die Clique um Abu Mazen, denn damit schwindet ihre Macht.
Deshalb versucht Ramallah nun geradezu fieberhaft, die »eigene« Bevölkerung noch einmal hinter sich zu versammeln, den »Deal des Jahrhunderts« zu Fall zu bringen, noch bevor der präsentiert wurde. In Ramallah und anderen Städten der PA sollen Massenproteste stattfinden, die freilich nicht verschleiern können, worum es geht: Eine mögliche Konfliklösung bedeutet das Ende Abu Mazens.