Nach mehrmonatiger Haft in einem israelischen Gefängnis ist am Sonntag Ahed Tamimi vorzeitig wieder in eine Gesellschaft entlassen worden, die sich in den vergangenen Jahren redlich gemüht hat, das Leben der jungen »Palästinenserin« zu ruinieren. Bisheriger Höhepunkt dieses »Lebens« war Ahed Tamimis Angriff auf israelische Soldaten, der Ende 2017 zu ihrer Festnahme führte.
Über Jahre hatten Eltern, weitere Familienangehörige, zu denen auch die Terroristin Ahlam Tamimi gehört, Bekannte und »Freunde« das junge Mädchen immer wieder dazu gebracht, die Konfrontation mit israelischen Sicherheitskräften zu suchen, sie verbal und tätlich zu bedrohen und anzugreifen. Die freilich vergeblichen Provokationen hielten sie auf Video fest und veröffentlichten sie.
Ihre stets von lautem Geschrei und oft von Tränen begleiteten und immer professioneller werdenden Selbstinszenierungen als Opfer brachten Ahed Tamimi bald den nicht eben anerkennend gemeinten Spitznamen »Shirley Temper« ein, während gleichzeitig auch die Zahl ihrer Anhänger wuchs. Sie wurde zur »Ikone des Widerstands« hochgejubelt und gefiel sich auch in dieser Rolle.
Mit zunehmendem Alter wurde Ahed Tamimi, die derzeit angeblich 17 Jahre alt ist, vom Opfer ihrer Eltern zu deren Komplizin, als sie – auf Einladung »linker« Abgeordneter – im Europäischen Parlament die ebenfalls anwesende Flugzeugentführerin Leila Khaled zu ihrem Vorbild erklärte und sich stolz mit der Terroristin ablichten ließ, war das ihre Entscheidung, nicht mehr die ihrer Eltern.
Noch vor ihrer Festnahme machte Ahed Tamimi sich – ebenfalls von ihrer Mutter auf Video festgehalten – Gedanken über die Perspektiven eines Lebensendes als »Märtyrerin«. Vielleicht ahnte sie da, daß sie, da sie kaum mehr als »Kind« durchgeht, auch für die, die ihr noch Beifall spenden, immer weniger attraktiv wird. Ihr eigener Clan promotet mit »Janna Jihad« bereits eine Nachfolgerin.
Ahed Tamimi jedenfalls hat die Chance, die ihr die Haft bot, nicht genutzt. Ihrem Schuldeingeständnis, das sie im Rahmen einer Verabredung mit der Anklage abgab, ließ sie keine erkennbare Reue folgen. Nach ihrer Entlassung erklärte sie, ihren »Kampf« fortsetzen zu wollen. Dafür durfte sie gestern ihren »Präsidenten« Abu Mazen besuchen, sich vor dem Terroristen Yassir Arafat verneigen.
Und auch ein Möchtegern-Sultan wollte sich mittels eines Anrufs noch einmal in ihrem zweifelhaften Ruhm sonnen. Der gleichwohl wird schwinden, denn als Postergirl hat eine erwachsene Ahed Tamimi ausgedient. Ihre Anhängerschaft wird sich neue Idole suchen. Will die »Palästinenserin« in ihrer Gesellschaft nicht vergessen werden, wird sie ihr Leben wegwerfen müssen. Sie hatte nie eins.