Im Juni sorgte Jibril Rajoub, der in Ramallah den »Sportminister« gibt und dem »Palästinensischen Fußballverband« vorsteht, für die Absage eines Freundschaftsspiels zwischen israelischen und argentinischen Fußballern. Der Vertraute Abu Mazens hatte Sportanhänger aufgefordert, Fotos des Argentiniers Lionel Messi und T-Shirts mit seinem Namen zu verbrennen, komme es zu dem Spiel.
Aus Furcht vor Gewalt »palästinensischer« Extremisten kündigte der argentinische Fußballverband schließlich an, daß das Spiel ausfallen werde. »Als Vorsitzender der Argentine Football Association bin ich der Sicherheit unserer Spieler verpflichtet«, begründete A.F.A.-Präsident Claudio Tapia die Absage. »Deshalb mußte ich entscheiden«. Nun hat die FIFA auf Jibril Rajoubs Drohungen reagiert.
Der Fußballweltverband entschied, daß der »Sportminister« der »Palästinenser« mit seinen öffentlichen Drohungen gegen FIFA-Statuten verstoßen habe, er habe zu Gewalt aufgehetzt. Ein Jahr lang hat Jibril Rajoub deshalb jetzt Stadionverbot – jedenfalls in offizieller Funktion. In Ramallah stieß das Urteil der FIFA auf Ablehnung, Jibril Rajoub will Einspruch gegen seine Verbannung einlegen.
Die FIFA, deren Präsident Gianni Infantino zur Fußball-WM in Rußland noch Abu Mazen heiß umworben hatte, erkennt mit ihrem Urteil an, daß Hetze und Aufrufe zu Gewalt zur »Politik« des Regimes in Ramallah gehören. Das ist, ganz unabhängig von der letztlich kaum nennenswerten Strafe, ein nicht unwichtiges Zeichen. Haß soll sich nicht länger lohnen für die, die dazu anstacheln.
Falls die Fédération Internationale de Football Association freilich auf Einsicht in Ramallah gehofft haben sollte, so hat sie sich getäuscht. Das begrenzte Stadionverbot für Jibril Rajoub, heißt es dort, sei das Ergebnis einer israelischen Verschwörung gegen die »Palästinenser«. Die PA bedient sich damit eines antisemitischen Klisches und setzt auf diese Weise ungerührt Jibril Rajoubs Hetze fort.