Donald I. Omar II

Der amerikanische Präsident Donald J. Trump hat – ausgerechnet bei einem Auftritt vor dem Israeli American Council – Juden erklärt, wie diese sich zu benehmen hätten. Mit seiner Rede versuchte der Amtsinhaber, sein überwiegend jüdisches Publikum davon zu überzeugen, bei den Wahlen im kommenden Jahr für ihn zu stimmen. Leider bediente er sich dabei auch antisemitischer Vorurteile.

So beklagte er, einige Juden in den Vereinigten Staaten würden »Israel nicht genug lieben« und beleidigte damit nicht nur womöglich sie als Bürger Amerikas. Scheinen für Donald J. Trump Juden glühende Anhänger Israels sein zu müssen, bedient er das klassische antisemitische Vorurteil, Juden könnten keine loyalen Bürger jener Staaten sein, in denen sie leben, daß ihre Loyalität Israel gilt.

Leider handelt es sich bei den Aussagen des amerikanischen Präsidenten nicht um eine Nachlässigkeit. Denn schon im August hatte er mit Vorwürfen, Juden, die die Demokraten unterstützten, zeigten »große Illoyalität«, Kritik auf sich gezogen, aus der er jedoch offenbar wenig gelernt hat. Hinzu kommt, daß Donald J. Trump – geht es um andere Politiker – wohl weiß, was Antisemitismus ist.

So hatte er der demokratischen Politikerin Ilhan Omar – berechtigt – Antisemitismus vorgeworfen, als die laut über die mangelnde Loyalität jüdischer Kongreßabgeordneter zu Amerika nachgedacht hatte. Mit seinen Andeutungen über die Loyalität amerikanischer Juden bedient sich Donald J. Trump kaum anderer »Argumente« als Ilhan Omar. Das war und ist eines Präsidenten schlicht unwürdig.