Bewährungsprobe

Vor gut einem Jahrzehnt, im Sommer 2009, sorgte Israel Katz, der israelische Tourismusminister, für helle Aufregung auch in Deutschland, als er vorschlug, Städte- und Straßennamen auf Verkehrsschildern zu vereinheitlichen. Wiesen Verkehrsschilder bis dahin in hebräischer, arabischer und englischer Sprache den Weg, wollte der Likud-Politiker eine einheitliche Dreisprachigkeit festschreiben.

So gab es beispielsweise in Haifa Schilder, auf denen in englischer Sprache mal von »Rehov Hertzel« die Rede war, mal von »Rehov Herzl«, wenn es um die nach dem Begründer des Zionismus benannte Straße ging. Die verschiedenen Schreibweisen sollten schlicht angeglichen werden, um die Orientierung zu erleichtern. Über »Rassismus« und »Apartheid« klagten prompt die »Palästinenser«.

Und auch in Deutschland warnten vor allem linke und sozialdemokratische Freunde des PLO-Regimes vor allerschwersten Verbrechen, sollte Israel Katz’ Vorschlag umgesetzt werden. Von »Judaisierung« war einmal mehr die Rede, von der »Auslöschung arabischer Kultur«. Und natürlich hatten solche Vorwürfe nichts mit Antisemitismus zu tun, die Warner kämpften nur für Menschenrechte.

Im Bezirk Salfit in den umstrittenen Gebieten erließ nun der vom Regime in Ramallah als »Gouverneur« eingesetzte Abdullah Kmail Geschäftsinhabern die Benutzung hebräischer Bezeichnungen. Innerhalb einer Woche sollen »palästinensische« Händler alle hebräischen Schilder vor und in ihren Geschäften entfernen und sie durch arabische Schilder ersetzen, so die noch nicht vorhanden sind.

Mehr als zehn Jahre nach dem »rassistischen« Vorschlag Israel Katz’ darf man jetzt gespannt sein, wie all die »Menschenrechtsverteidiger«, die seinerzeit Israel mit ihren empörten Vorwürfen überzogen, auf die Anordnung »Gouverneur« Abdullah Kmails regieren. Wollte der eine eine einheitliche Dreisprachigkeit, ist des anderen verordnete Einsprachigkeit doch wohl einige Aufregung wert.