Die Außenminister der noch 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich bei ihren jüngsten monatlichen Beratungen mit Josep Borrell, dem Hohen Außenbeauftragten des Staatenbunds, nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme zum kürzlich von der Regierung in Washington vorgelegten Vorschlag zur Lösung des Konflikts zwischen »Palästinensern« und Israel verständigen können.
Wie Gastgeber Josep Borrell im Anschluß an das Treffen in Brüssel auf Nachfrage erklärte, wurde zwar über das Thema gesprochen, eine europäische Position sei dabei jedoch nicht formuliert worden, damit sei erst nach den Parlamentswahlen in Israel zu rechnen, die Anfang März stattfinden. Mit ihrer Zögerlichkeit demonstrierte die EU einmal mehr ihre geringe außenpolitische Bedeutung.
Mit Blick auf den »palästinensisch«-israelischen Konflikt und ob des zumeist israelfeindlichen Abstimmungsverhaltens wichtiger EU-Staaten in internationalen Gremien kann diese Schwäche allerdings durchaus begrüßt werden, die auch Folge differierender nationaler Positionen ist: Stockholm etwa hat »Palästina« längst als Staat anerkannt, Prag betonte noch jüngst dessen Nichtstaatlichkeit.
Dennoch allerdings ist die Europäische Union alles andere als im besten Sinne neutral – als größte Unterstützerin beispielsweise der UNRWA leistet sie allzu aktiv einen Beitrag zur Verstetigung und Verschärfung des Konflikts, ihre Geldzuwendungen an das Regime in Ramallah ermöglichen der »Palästinenserführung« die Finanzierung ihrer »Märtyrerrenten«, Prämien für antisemitischen Terror.
Und selbstverständlich hat ja auch Josep Borrell sich bereits nicht eben begeistert über den von Präsident Donald J. Trump vorgestellten Friedensplan geäußert – zwar »nur« als Hoher Außenbeauftragter, der eben kein europäischer Außenminister, aber dennoch ja repräsentativ für die EU ist. So mag die EU außenpolitisch kein Schwergewicht sein, für eine destruktive Rolle aber reicht selbst das.