Kurz nach der offiziellen Präsentation der jüngsten amerikanischen Vorschläger zur Beendigung des »palästinensisch«-israelischen Konflikts, machten zahlreiche arabische Bürger Israels protestierend deutlich, daß ihnen die Vorstellung, im Rahmen eines in Friedensgesprächen vereinbarten Gebietstauschs zu »Palästinensern« werden zu können, zu Untertanen des PLO-Regimes, nicht eben gefällt.
»Wir sind Bürger des Staates Israel«, brachte beispielsweise Sha’a Mansour Massarwa, Bürgermeister von Tayibe, seine Ablehnung des Gedankens auf den Punkt, von einem »Präsidenten« Abu Mazen »regiert« zu werden. Und weil viele Araber in Israel so denken, beteiligten sie sich auch in großer Zahl an der Wahl zum israelischen Parlament, der Knesset in Jerusalem, in der letzten Woche.
Gab bei der Wahl im April 2019 kaum jeder zweite Araber seine Stimme ab, erreichte ihre Wahlbeteiligung in diesem März mit knapp 65 Prozent einen Rekordwert – bei einer allgemeinen Wahlbeteiligung von 71 Prozent. Mit ihren Stimmen bescherten die arabischen Wähler dem Wahlbündnis »Gemeinsame Liste« 15 Sitze, zwei Mandate mehr als noch bei der letzten Wahl im September 2019.
Daß die arabische Minderheit sich so in die Politik einbringt, zeigt, zu Israel zu gehören – und nicht zu einem »Palästina« -, scheint manchem nicht zu gefallen. Der DLF in Köln jedenfalls nennt die arabischen Bürger Israels tatsächlich »Palästinenser«, die »palästinensische Parteien« gewählt hätten, entzieht ihnen damit ihre Staatsbürgerschaft und Israel die Staatlichkeit. Ein Qualitätsmedium eben.