Läßt sich schon in »normalen« Zeiten dem Regime in Ramallah kaum rationales Handeln bescheinigen, ist derlei erst recht nicht zu erwarten, wenn es von Corona-Virus und -Hysterie bestimmt wird. Forderte das PLO-Regime um »Präsident« Abu Mazen vor kaum einer Woche alle in Israel arbeitenden »Palästinenser« zur Rückkehr in ihre Heimatorte auf, sollen sie ihre Rückkehr jetzt aufschieben.
Vor dem Ausbruch der Corona-Panik waren mehr als 110.000 »Palästinenser« aus den umstrittenen Gebieten, rund drei Viertel von ihnen mit einer Genehmigung der dortigen Behörden, in Israel beschäftigt. Die allermeisten dieser »Palästinenser« pendelten täglich zwischen Wohn- und Arbeitsort in Israel, wo die Arbeitsbedingungen und Löhne gewöhnlich weit besser sind als die in »Palästina«.
Mitte März freilich ordnete Jerusalem die Schließung der Übergänge zu den umstrittenen Gebieten an, um der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken. »Palästinensische« Beschäftigte in Israel wurden aufgefordert, mindestens zwei Monate in Israel zu bleiben; Unterkünfte für die gut 70.000 betroffenen »Palästinenser«, die im israelischen Bausektor tätig sind, wurden inzwischen gefunden.
Das Regime in Ramallah seinerseits drängte die »palästinensischen« Pendler zur Rückkehr, was für die Heimkehrer Quarantäne und mehrmonatigen Verdienstausfall zur Folge hätte. Gleichzeitig wurde die israelische Grenzschließung kritisiert. Am Montag nun öffneten die israelischen Behörden einige Übergänge, um »Palästinensern« die Rückkehr in die umstrittenen Gebiete zu ermöglichen.
Doch was Ramallah bis eben noch laut gefordert hatte, ist jetzt Anlaß für Empörung: Das PLO-Regime schäumt, Israel hintertreibe durch seine temporäre Grenzöffnung das »palästinensische« Vorgehen gegen das Virus, gar von »Sabotage« ist die Rede, weil Jerusalem es »Palästinensern« erlaubt, Aufforderungen ihrer »Führung« zur Rückkehr nachzukommen. In Ramallah grassiert der Irrsinn.