Nachdem US-Präsident Donald J. Trump bereits vor wenigen Tagen harte Kritik an der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geübt hatte, kündigte er nun an, die amerikanischen Zahlungen an die Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen einzufrieren. In den nächsten 60 bis 90 Tagen will Washington zudem die Arbeit der WHO evaluieren.
Während amerikanisches Geld bei der Organisation, die ihren Sitz in Genf hat, einerseits stets willkommen ist, scheint dies nicht für Kritik aus Washington zu gelten. Hatte der amerikanische Präsident ihr Anfang April eine unangemessene Zurückhaltung gegenüber Peking vorgeworfen, unternahm die WHO nicht einmal den Versuch, die ja durchaus begründbaren Vorwürfe zu entkräften.
Unterstützt nicht zuletzt von den Staaten des alten Europa, die sich in kollektiver Realitätsverweigerung mit der Organisation und ihrer Führung solidarisierten, wies die WHO brüsk die Vorwürfe Donald J. Trumps zurück, so daß der ihr jetzt nur folgerichtig vorerst die finanzielle Unterstützung entzieht. Denn seine Vorhaltungen, die Weltgesundheitsorganisation habe versagt, sind sehr berechtigt.
So hieß es etwa in einer ihrer Stellungnahmen, die erst viel später »ergänzt« werden sollte, rückblickend geradezu fahrlässig, »die WHO empfiehlt keine spezifischen Gesundheitsmaßnahmen für Reisende. Es wird allgemein angenommen, dass das Screening von Einreisenden wenig Nutzen bietet und gleichzeitig erhebliche Ressourcen erfordert.« Wie sähe die Welt heute ohne diesen Rat aus?
Und bezeichnend ist ja auch die auch in einem Video dokumentierte arrogant-ignorante Reaktion eines hochrangigen WHO-Funktionärs auf Fragen nach Taiwan, die eindrücklich belegt, daß die Gesundheit für die Weltgesundheitsorganisation von nur nachgeordneter Bedeutung ist. Daß Washington diese Rücksichtnahme auf chinesische Befindlichkeiten nicht bezahlen will, ist nachvollziehbar.