Mitte Mai erklärte »Palästinenserpräsident« Abu Mazen stellvertretend für »Palästina« und die PLO alle Abkommen mit Israel für nichtig. Während die einseitige Entscheidung der »Palästinenserführung« insbesondere in Europa weitgehend unkommentiert blieb, obgleich man sich dort doch sonst so interessiert gibt an »Menschenrechten« und »Friedensprozeß«, hat sie vor Ort enorme Folgen.
So gibt es gut drei Monate nach dem Ende der »palästinensischen« Mitwirkung an der Koordination von Besuchen »palästinensischer« Patienten in israelischen Kliniken und Krankenhäusern noch immer keinen funktionierenden Ersatzmechanismus. Zwar versuchen inzwischen (israelische) »NGO« die Lücke zu füllen, die Ramallahs Rückzug hinterließ, ihre Erfolge sind aber bisher allenfalls mäßig.
Auch die offizielle israelische Zivilverwaltung (COGAT) hat zusätzliche Kontaktmöglichkeiten für »Palästinenser« geschaffen, die sich in Israel behandeln lassen wollen, doch auch ihre Möglichkeiten sind begrenzt. Ein völliger Ausfall sind jedoch die Vereinten Nationen. Vom von ihnen angekündigten Vermittlungsmechanismus fehlt jede Spur. Verantwortlich dafür scheint wiederum Ramallah.
Denn die Vereinten Nationen sind von der Mitwirkung Ramallahs abhängig, das an einem Erfolg, der zweifellos im Sinne »palästinensischer« Patienten wäre, kein Interesse zeigt und ihn mit »bürokratischen Hindernissen« erschwert. Wenn die »Palästinenserführung« Israel boykottiert, soll das nach ihrem Willen selbst für »Palästinenser« gelten, für die die Behandlung in Israel lebensnotwendig ist.