Die »Palästinenserführung« in Ramallah erwägt als Reaktion auf den Erfolg Joe Bidens bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten eine Wiederaufnahme ihrer Kontakte nach Washington. Wie aus einer Abschlußerklärung zur jüngsten Tagung des Exekutivkomitees der PLO hervorgeht, muß die neue amerikanische Regierung vorher jedoch eine ganze Reihe von Forderungen erfüllen.
So erwartet die »Palästinenserführung« um »Präsident« Abu Mazen neben einer Wiedereröffnung des PLO-Büros in Washington einen Rückzug der amerikanischen Botschaft in der israelischen Hauptstadt Jerusalem nach Tel Aviv und die Wiederaufnahme der amerikanischen finanziellen Unterstützung für die UNRWA, das »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«.
Die »Palästinenserführung« verlangt damit von einer von Präsident Joe Biden geführten Regierung kaum weniger als einen demütigenden Kniefall vor Ramallah. So wenig der demokratische Politiker von seinem Amtsvorgänger halten mag, sollte er sich diesen Forderungen beugen, käme das einer Kapitulation Amerikas vor einer Organisation gleich, die in ihrem Kern nach wie vor eine terroristische ist.
Mit dem Umzug der amerikanischen Botschaft in Israel in die Hauptstadt des jüdischen Staates setzte Präsident Donald J. Trump einen von Republikanern wie Demokraten getragenen Parlamentsbeschluß um, mit der Kürzung und schließlich der Beendigung der Unterstützung der UNRWA reagierten die Vereinigten Staaten auf den Unwillen des »Hilfswerks« dringend nötige Reformen umzusetzen.
Das Erlöschen der Betriebsgenehmigung für die PLO-»Botschaft« in Washington schließlich war das Ergebnis »palästinensischer« Verstöße gegen sie. Die PLO sollte ihr »Konsulat« in der amerikanischen Hauptstadt dazu nutzen, Initiativen zur Lösung des »palästinensisch«-israelischen Konflikts voranzubringen, eine Mission, der es auf Betreiben der »Palästinenserführung« niemals gerecht wurde.
Mit ihren Forderungen führt die »Palästinenserführung« nun nur vor, daß sie nicht gewillt ist, ihren Kurs auch nur zu überdenken. Sie macht Joe Biden kein Angebot, in beispielloser Selbstüberschätzung will sie einer von ihm geführten Regierung ihr Diktat aufzwingen. Ein (zukünftiger) Präsident mit Selbstachtung kann solche Forderungen nur als die inakzeptable Frechheit zurückweisen, die sie sind.