Javad Zarif, der »Außenminister« des Mullah-Regimes in Teheran, hat sich, scheint’s, in einem längeren Gespräch mit iranischen Journalisten um Kopf und Kragen geredet. Mit einigen Äußerungen in dem Interview, das erst nach »Wahlen« in der Islamischen Republik Iran im Sommer publiziert werden sollte, aber bereits jetzt öffentlich wurde, sorgt Javad Zarif für Kopfschütteln und rege Dementis.
Nimmt man Äußerungen des redseligen »Außenministers« interessiert zur Kenntnis, nach denen die auch als Pasdaran berüchtigten Revolutionsgarden (IRGC) in der Islamischen Republik mehr zu sagen haben als es nach außen jedenfalls den Anschein hat, klingen andere so wirr, daß man Javad Zarif eine blühende Phantasie bescheinigen möchte: So soll ausgerechnet Moskau den JCPOA sabotieren.
Tatsächlich sind Rußland und die Islamische Republik enge Verbündete, gemeinsam etwa halten sie in Syrien den Blutsäufer Bashar al-Assad an der Macht. Andere Äußerungen wiederum klingen zumindest nicht völlig unglaubwürdig, an ihrem Wahrheitsgehalt bestehen jedoch Zweifel. Oder sollte John Kerry tatsächlich Teheran mit Informationen über geheime israelische Operationen versorgt haben?
Der Außenminister Barack Hussein Obamas und jetzt als Sonderbeauftragter des neuen amerikanischen Präsidenten Joe Biden für das Klima aktive Politiker dementiert freilich. Mit Blick auf die in Wien stattfindenden Verhandlungen über eine Rückkehr der Vereinigten Staaten zum Joint Comprehensive Plan of Action drängen sich ernste Fragen auf nach der Zurechnungsfähigkeit des Javad Zarif.
Zutrauen würde ich es der jetzigen US-Administration. Die Republikaner einschl. Trump fordern seinen Rücktritt.
Aus der Washington Post vom 27. April 2021
Seit Jahren argumentieren die Republikaner, dass John F. Kerry lose Lippen hat, die nicht zu einem amerikanischen Diplomaten passen. Zuvor war es ein angespanntes Argument, dass der ehemalige Außenminister den Logan Act durch Gespräche mit dem Iran verletzt hatte. Und jetzt fordern einige Republikaner Kerrys Rücktritt als Präsident Bidens Klimabeauftragter wegen eines durchgesickerten Tonbandes des iranischen Außenministers. Auf dem Band, der iranische Beamte behauptet Kerry geteilt Geheimnisse mit ihm über die militärischen Aktionen von Israel, ein Top-US-Verbündeten.
Was ist von dieser Situation zu halten? Es lohnt sich, die Einzelheiten durchzugehen – sowohl das, was wir wissen, als auch das, was wir nicht wissen.
Erstens, die Vorgeschichte.
In den letzten Tagen erhielt der in London ansässige Nachrichtensender Iran International Audioaufnahmen eines privaten Gesprächs, das der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif mit einem Wirtschaftswissenschaftler führte. Die New York Times berichtete am Sonntag über das fragliche Detail: „Der ehemalige Außenminister John Kerry informierte ihn darüber, dass Israel mindestens 200 Mal iranische Interessen in Syrien angegriffen habe, zu seinem Erstaunen, sagte Herr Zarif.“
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