Gut eine Woche vor dem nächsten Treffen des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und zwei Wochen, bevor in Wien Gespräche mit der Islamischen Republik Iran über die Zukunft des Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) »wiederbelebt« werden sollen, klagt IAEA-Chef Rafael Grossi über weiterhin mangelnde Kooperationsbereitschaft des islamistischen Regimes.
Wie der Leiter der mit der Überwachung des 2015 in Wien zwischen den P5+1 einerseits, den fünf ständigen Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrats und Deutschland, sowie Teheran andererseits geschlossenen Abkommens gegenüber Associated Press erklärte, finde er es »erstaunlich«, daß die »Führung« in Teheran trotz wichtiger offener Fragen bisher keinen Kontakt mit seiner IAEA gesucht habe.
Der Frust Rafael Grossis zeigt einmal mehr, daß das islamistische Regime mit immer wieder erneuerten Gesprächsangeboten nicht zu einer Zusammenarbeit zu bewegen ist und schon gar nicht zu vertragsgemäßem Verhalten. Teheran hat kein Interesse an Gesprächen, die ja überhaupt nur dann sinnvoll sind, wenn es bereit wäre, sein nicht mit zivilen Zwecken begründbares Atomprogramm aufzugeben.
Hatte die Regierung in Washington, die trotz seines offenkundigen Scheiterns zum JCPOA zurückkehren will, jüngst noch erklärt, sie hoffe, das islamistische Regime würde mit »guten Absichten« in die für Ende November geplanten Verhandlungen gehen, muß sich mit den enttäuschten Äußerungen des IAEA-Chefs die US-Regierung fragen, wie lange sie sich noch von den Mullahs vorführen lassen will.