Annalena Baerbock, die Außenministerin der Regierung in Berlin, ist am Mittwoch zu einem dreitägigen Besuch im Nahen Osten aufgebrochen. Auf ihrem Plan stehen Gespräche mit Regierungsvertretern in Israel, Jordanien und Ägypten. Auch in Ramallah wird die deutsche Außenministerin vom dortigen »Außenministerium« des PLO-Regimes erwartet – sinnigerweise nach einer Visite in Yad Vashem.
Auch die neue deutsche Außenministerin, die für eine »wertegebundene Außenpolitik« stehen soll, demonstriert mit ihrem für Donnerstag vorgesehenen Programm, daß die im Rahmen dieser Reise wieder betonte »besondere deutsche Verantwortung« eine hohle Phrase ist. Erst wird in Yad Vashem demonstrativ um tote Juden geweint, dann geht es zum Besuch nach Ramallah, das den Mord an Juden feiert.
Riyad Malki, der »Außenminister« des PLO-Regimes und als solche der Gastgeber Annalena Baerbocks in Ramallah, hat im Namen »Palästinas« Israel gerade die »Ermordung« dreier »palästinensischer« Terroristen vorgeworfen, die von israelischen Sicherheitskräften in einem Feuergefecht in Nablus getötet worden waren. Die drei »Palästinenser« gehörten den al-Aqsa-Märtyrerbrigaden der Fatah an.
Ramallah beklagt die Neutralisierung der Terroristen, die für verschiedene Angriffe auf israelische Sicherheitskräfte verantwortlich waren, als »abscheuliches Verbrechen« und fordert deshalb eine internationale Verurteilung Israels. Dieses erneute offene Bekenntnis zum antisemitischen Terrorismus sollte niemand mit einem offiziellen Besuch belohnen, der sich im »Einsatz für Frieden und Sicherheit« sieht.
Auch zu den international durchaus kritisierten »Märtyrerrenten«, mit denen Ramallah in Israel inhaftierte »palästinensische« Terroristen oder deren Angehörige belohnt, haben sich Annalena Baerbocks Gastgeber eben wieder bekannt. Eine »wertegebundene Außenpolitik« sollte Regimes wie das der PLO in Ramallah ächten, statt es offiziell aufzuwerten – erst recht im Anschluß an einen Besuch in Yad Vashem.