Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Antrittsbesuch in Israel bekräftigt, die Sicherheit des jüdischen Staates »ist und bleibt deutsche Staatsräson«. Leider behielt auch diese deutsche Politikerin für sich, was das konkret heißen soll. Dabei hätte Annalena Baerbock durch aktives Handeln gerade an diesem Donnerstag zur Klärung dieser Frage einen kleinen Beitrag leisten können.
In Ramallah, dem angekündigten nächsten Ziel ihrer Nahost-Reise, herrscht mit der PLO eine Organisation, die gerade die »Suspendierung« ihrer – ohnehin günstigenfalls eingeschränkten – »Anerkennung Israels« erklärt hat und mit dieser Entscheidung nach eigenen Angaben gegen die »Ermordung« mehrerer »palästinensischer« Terroristen durch israelische Sicherheitskräfte »protestieren« will.
Wäre es nach einem solchen Schritt, der ja zugleich ein unzweideutiges Bekenntnis ist zum antiisraelischen Terrorismus wie zur Mißachtung verbindlicher vertraglicher Abmachungen, für eine deutsche Außenministerin nicht mehr als angemessen, ihren Besuch in Ramallah prompt abzusagen, weil ein solches Verhalten schlicht unvereinbar ist mit dem, was »deutsche Staatsräson« sein und bleiben soll?
Nun, Annalena Baerbock ist nach Ramallah gereist und hat damit das PLO-Regime anerkannt und dessen irrwitzige Leugnung der schieren Existenz Israels legitimiert. Ist das der Sicherheit des jüdischen Staats zuträglich oder bestätigt das nicht gerade die, die Israels Existenzrecht in Wort und Terrortat tagtäglich bestreiten? Annalena Baerbock hat es versäumt, einer Phrase wirkliche Bedeutung zu geben.