Vor nunmehr bald 74. Jahren, am 14. Mai 1948, verlas David Ben Gurion im Dizengoff-Museum in Tel Aviv vor 150 geladenen Gästen unter einem Porträt Theodor Herzls die israelische Unabhängigkeitserklärung. Der freierlichen (Wieder-)Gründung Israels, die die Vereinten Nationen mit ihrer Resolution 181 (II) im November 1947 möglich gemacht hatten, folgte ein Krieg, den manche bis heute führen.
Während die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion den jüdischen Staat binnen weniger Stunden anerkannten, bombardierten ägyptische Flieger bald Tel Aviv und fielen jordanische Truppen in das ehemalige britische Mandatsgebiet ein, Unterstützung erhielten die Aggressoren von weiteren arabischen Staaten und Terroristen, die etwa 20 Jahre später beginnen sollten, sich »Palästinenser« zu nennen.
Bei ihrem Vormarsch eroberten die jordanischen Truppen auch Teile Jerusalems, aus denen sie und ihre Helfer alsbald alle Juden vertrieben. Jüdische Friedhöfe wurden geschändet, Synagogen dem Erdboden gleichgemacht, jüdischer Besitz zerstört oder beschlagnahmt. In die Häuser vertriebener oder ermordeter jüdischer Familien zogen als Beteiligte an den Verbrechen oder deren Nutznießer Araber ein.
Stieß die jordanische Besetzung Jerusalems international nahezu einhellig auf Ablehnung, verurteilten insbesondere auch die Vereinten Nationen sie als illegal, finden die gleichen Vereinten Nationen es heute inakzeptabel, daß das Unrecht der Jahre 1948/49 bis 1967 jedenfalls zum Teil rückgängig gemacht werden, geraubter jüdischer Besitz, etwa Immobilien in Sheikh Jarrah, zurückgegeben werden soll.
Solidarisieren sich heute Vertreter verschiedener Gremien der Weltorganisation, die zumindest ihrer Bezeichnung nach nicht selten etwas mit Menschenrechten zu tun haben wollen, mit dem in der israelischen Hauptstadt randalierenden »palästinensischen« Mob, verstoßen sie nicht »nur« gegen das Neutralitätsgebot. Sie versuchen, verbrecherisches Unrecht zu legalisieren, und stiften so Unfrieden.
Die israelische Regierung täte daher gut daran, diesen »Diplomaten« Aufenthalt und Arbeit in Jerusalem zu untersagen. Ihre als Einsatz für Menschenrechte getarnte Verbrüderung mit dem antisemitischen Mob verhöhnt rechtsstaatliche Prinzipien. Wo es ihre Aufgabe wäre, vermittelnd aufzutreten und deeskalierend, legitimieren sie mit ihren Parteinahme für schieres Unrecht Antisemitismus und Gewalt.