Das islamistische Regime in Teheran arbeitet weiter daran, zur Atommacht aufzusteigen. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), deren Aktivitäten von der Islamischen Republik Iran freilich völkerrechtswidrig stark behindert werden, hat Teheran seine Uranvorräte unter Bruch des Joint Comprehensive Plan of Action seit dem vergangenen November weiter stark ausgebaut.
Wie die von den Vereinten Nationen mit der Überwachung des 2015 vorgestellten Wiener Atomabkommens durch Teheran beauftragte Behörde schätzt, verfügen die Mullahs derzeit über mindestens 33 Kilogramm Uran, das auf einen Reinheitsgrad von 60 Prozent angereichert und damit beinahe waffenfähig ist, und haben damit ihre Bestände in den wenigen Wochen seit November wenigstens verdoppelt.
Insgesamt soll Teherran nach den Angaben der IAEO gegenwärtig über 3.197,1 Kilogramm angereicherten Urans verfügen, über 700 Kilogramm mehr als noch im November 2021, als in der österreichischen Hauptstadt Wien die 7. und, so jedenfalls die Planungen, vorletzte Runde der Verhandlungen über den vom Regime in Teheran immer massiver mißachteten Joint Comprehensive Plan of Action begann.
Und während IAEA-Chef Rafael Grossi in diesen Tagen mit einem Besuch in der Islamische Republik einmal mehr versucht, Informationen über die Herkunft undeklarierten Nuklearmaterials zu erhalten, auf das Vertreter seiner Behörde bei ihren Inspektionen stießen, soll sich nach Angaben amerikanischer Diplomaten ein »erfolgreiches« Ende der Wiener Gespräche in den nächsten Tagen abzeichnen.
Die von Joe Biden geführte Regierung in Washington verhandelt in Wien unter Vermittlung der Europäischen Union indirekt mit Teheran. Waren die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald J. Trump nach erfolglosen Bemühungen, den JCPOA zu verbessern, aus dem Vertrag ausgestiegen, drängt sein demokratischer Nachfolger trotz seiner offenkundigen Schwächen zurück in das Abkommen.
Hatte Joe Biden im Wahlkampf wiederholt versprochen, eine demokratisch geführte Regierung werde nur dann dem Joint Comprehensive Plan of Action wieder beitreten und von Präsident Donald J. Trump verhängte Sanktionen aufheben, erfülle Teheran seine Verpflichtungen, ist davon nichts mehr geblieben. Auch Washington scheint ein »Verhandlungserfolg« inzwischen wichtiger als das verkündete Ziel des JCPOA.