Der ehemalige amerikanische Präsident Donald J. Trump, nach eigener Darstellung ist es es irgendwie gefühlt noch immer, machte in den jüngsten Tagen mit Treffen und Aussagen Schlagzeilen, die besser unterblieben wären: Der selbsterklärte Retter der Vereinigten Staaten scheint sich in der Nähe mehr oder minder berüchtigter Antisemiten wohlzufühlen und teilt ganz offenbar deren Ressentiments.
Mag diese Entwicklung auch verstörend wirken, folgt der Republikaner damit doch »nur« dem Zeitgeist. Haben die amerikanischen Demokraten, seine politische Konkurrenz, keine Probleme mit prominenten Antisemiten in ihren Reihen, die dadurch beitragen, den Haß auf Juden und den jüdischen Staat gesellschaftsfähig zu machen, sucht eben auch Populist Donald J. Trump, in diesem »Teich« zu fischen.
Zwar läßt sich kaum bestreiten, daß dadurch ein dunkler Schatten auf Donald J. Trumps Verdienste um Israel fällt. Es bleibt derweil, daß ihm auch nicht zu unterschätzende Fortschritte bei der Suche nach Frieden im Nahen Osten zu verdanken sind: Die Abraham Accords hat kein selbstgerechter Europäer vermittelt und auch kein Demokrat, nicht einmal sein friedensnobelpreisbehängter Amtsvorgänger.
Tatsächlich wirft der Erfolg des irrlichternden Ex- und Möchtegernpräsidenten die Frage auf, weshalb ihm jedenfalls zum Teil gelingen konnte, woran sie – trotz zumindest verkündeter bester Absichten – komplett scheiterten. Donald J. Trump ist gewiß ein unangenehmer Zeitgenosse – und das auch nicht erst seit Beginn seiner neuesten Liaison mit Antisemiten. Das allerdings deklassiert seine Gegner erst recht.