Bisher unwidersprochen behauptet Wafa, eine von der »palästinensischen« Terrororganisation PLO betriebene »Nachrichtenagentur«, Patriarch Theophilos III. habe »palästinensische Christen« aufgefordert, in möglichst großer Zahl an für diesen Tag geplanten orthodoxen Osterfeierlichkeiten in der Grabeskirche in Jerusalem teilzunehmen. »Seine Seligkeit« provoziert damit erneute Gewalt in der israelischen Hauptstadt.
Es sollte nicht allein aufhorchen lassen, daß der Patriarch sich offenbar ausdrücklich an »Palästinenser« richtet und nicht etwa an alle Christen. Theophilos III., der ab und an durchaus gern Land aus dem Besitz seiner Kirche an jüdische Interessenten veräußert, nur um zugleich vor »Siedlern« zu warnen, die Christen »vertreiben« würden, weiß, daß er mit seiner Einladung gegen Auflagen israelischer Behörden verstößt.
Die hatten nämlich die Teilnehmerzahl an der Liturgie des »Heiligen Feuers« begrenzt. 1.800 Menschen sollen in der Grabeskirche an den Feiern teilnehmen, 1.000 weitere sie auf einem benachbarten Dach verfolgen dürfen. Die behördlichen Auflagen hatte der Patriarch als »Angriff auf die Religionsfreiheit« gegeißelt, obgleich die israelischen Behörden sich auf ein Gutachten eines Sicherheitsexperten der Kirche beriefen.
Theophilos III. mindestens unverantwortliches Handeln demonstriert, wie wenig ihm tatsächlich an Glaubensfreiheit liegt. Nicht bloß ignoriert er Sicherheitsbedenken aus dem eigenen Haus. Er verleumdet Israel und dessen Behörden und schürt Spannungen, die ebenso wie die Mißachtung der Sicherheitsauflagen zu Auseinandersetzungen und vielen Opfern führen könnten. »Seine Seligkeit« ist ein wahrer Menschenfreund.