Vertrauensbeweis

Nach Meldungen israelischer Medien soll sich der Anführer der Terrororganisation »Höhle der Löwen (Lions’ Den)« den »Sicherheitskräften« des Regimes in Ramallah gestellt haben. Udai Al-Azizi, der Name soll an den im vergangenen Juli in Nablus getöteten »palästinensischen« Terroristen Muhammad Azizi erinnern, soll sich von dem Schritt Sicherheit vor der Verfolgung durch israelische Einsatzkäfte erhoffen.

Lions’ Den ist eine vergleichsweise junge »palästinensische« Terrororganisation, die ihre Mitglieder vor allem in der Gegend von Nablus rekrutiert. Unter ihnen sollen auch zahlreiche Angehörige anderer terroristischer Organisationen, die sich von der neuen Organisation ein radikaleres Vorgehen erhoffen. Lions’ Den stellt sich damit in Konkurrenz zu Hamas, Fatah und Co., ist aber auch eine Herausforderung für Ramallah.

Sollten sich die Meldungen bestätigen, belegten sie die Wirksamkeit der israelischen Vorgehens gegen den »palästinensischen« Terrorismus insbesondere in den umstrittenen Gebieten. Der hohe Verfolgungsdruck, der von bereits seit mehreren Monaten andauernden der Operation Breaking the Wave ausgeht, hätte nicht zum ersten Mal »palästinensische« Terroristen dazu bewegt, ihr Heil beim PLO-Regime zu suchen.

Das allerdings ist auch Grund auch dafür, daß die jüngsten Meldungen bestenfalls für gemischte Gefühle sorgen können. Denn es sind keine reuigen Sünder, die sich den »Sicherheitskräften« Ramallahs ergeben und sich davon etwa faire Verfahren oder mildere Strafen erhoffen. Tatsächlich bieten die »Polizeikräfte« des PLO-Regimes eine Art terroristisches Asyl: Schutz vor Verfolgung, aber auch vor Auslieferung an Israel.

Ein solches »Angebot« jedoch hat mit einem wirksamen Vorgehen gegen »palästinensischen« Terrorismus wenig zu tun, zu dem sich die »Palästinenserführung« auch und gerade als Bedingung für ihre Anerkennung als »legitime Vertretung palästinensischer Interessen« verpflichtet hat. Insofern ist das Vertrauen, das Terroristen in das Regime in Ramallah zeigen, nur ein weiterer Beleg für dessen Komplizenschaft mit ihnen.