Frage der Selbstachtung

Haben »palästinensische« Terroristen in den vergangenen Tagen an verschiedenen Orten in den umstrittenen Gebieten mal mit mehr, mal mit weniger »Erfolg« versucht, israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte anzugreifen und zu ermorden, herrscht ein unübersehbar breiter internationaler Konsens, nicht etwa die terroristische Gewalt bedingungslos zu verurteilen, sondern sie zu rechtfertigen oder offen zu unterstützen.

Während terroristische Angriffe auf als Juden attackierte Menschen offenbar als deren persönliches Lebensrisiko hingenommen werden, wird Jerusalem öffentlich unterstellt, sein Vorgehen gegen den Terrorismus sei unangemessen oder verstoße gar gegen »Internationales Recht«. Wohl noch kein Terrorist, keine terroristische Organisation wurde aufgefordert, »zu deeskalieren« – und damit indirekt für Gewalt verantwortlich gemacht.

Der Rechtsstaat Israel hingegen wird hemmungslos ermahnt, »humanitäres Völkerrecht« zu achten, von dem zumindest insbesondere europäische »Mahner«, mißt man ihre Taten etwa an den eigenen Grenzen an ihren Worten, seltsame Vorstellungen zu haben scheinen. Israel freilich wird selbst noch für die Taten jüdischer Extremisten verantwortlich gemacht, zu deren ersten Opfern auch israelische Sicherheitskräfte zählen.

Institutionen mit hochtrabenden Namen verraten so tagtäglich, Vorstellungen und Werte, die zu bewahren sie vorgeben. Sie blamieren dabei zivilisatorische Grundwerte und signalisieren deren Gegnern und Feinden eine Kapitulationsbereitschaft, die gerade der jüdische Staat sich keineswegs leisten kann und leisten will. Gesellschaften jedoch, die nicht bereit oder willig sind, dem Vorbild Israel zu folgen, geben sich selbst auf.