Im »deutschen Nachrichtenmagazin« SPIEGEL verrät Julia Amalia Heyer, was sie alpträumen läßt: Die Vorstellung eines »dritten Tempel[s] auf dem Tempelberg, ein möglichst großes Israel, am liebsten nur für Juden«, wie es Aryeh King, der Bürgermeister der israelischen Hauptstadt Jerusalem, und »seine Freunde« erstrebten. Julia Amalia Heyers Alptraum ist ansteckend, manch selbsterklärter »Freund« Israels teilt ihn.
So erklärte etwa der liberale Justizminister Marco Buschmann, im gleichen Blatt, Israel sei »immer ein Leuchtfeuer für Demokratie und Rechtsstaat im Nahen Osten« gewesen, jetzt jedoch plage »viele Freunde Israels [..] die Sorge, dass dieses Licht nun nicht unbedingt heller scheint«. Und für die CDU verlangt deren Roderich Kiesewetter gar ein Einschreiten Berlins: »Aus Deutschland sollten mehr als klare Worte erfolgen«.
Das Lamento insbesondere der deutschen Politik allerdings ist ein peinliches. Denn investieren diese »vielen Freunde Israels« nicht mit Begeisterung Jahr um Jahr mindestens dreistellige Millionenbeträge in den Aufbau und Unterhalt eines »Staates«, dessen gänzlich undemokratische »Führung« in ihren Äußerungen und Taten nichts anderes anstrebt als ein möglichst großes »Palästina«, am liebsten nur für »Palästinenser«?
Vorstellungen, die da als zuwendungsfähig unumstritten sind, sollen dort, wo sie gespiegelt werden, mit »mehr als klaren Worten« sanktioniert werden? Kein Jude lebt derzeit freiwillig in Gaza, Juden in den umstrittenen Gebieten und Israel gelten »Palästinensern« als »Friedenshindernisse«, als legitime Angriffsziele. Wer diese Ideologie mit Millionentransfers stützt, sollte anderes tun als »Sorgen« um die Strahlkraft Israels zu artikulieren.