Hatte der Nationalrat der Schweiz noch am Montag eine Einstellung der Unterstützung des berüchtigten »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge«, die UNRWA, beschlossen, kassierte der Ständerat in Bern am Donnerstag die Entscheidung der anderen Parlamentskammer mit knapper Mehrheit wieder. Zuvor hatte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini scharfe Kritik an der Nationalversammlung geübt.
In einem Gespräch mit dem Tagesanzeiger bezeichnete der Diplomat Vorwürfe gegen sein »Hilfswerk« als »Desinformationen von Kampagnen-NGOs«, ein auch von Lobbyisten der UNRWA gern vorgebrachtes »Argument« gegen Kritik. Danach gefragt, ob er »denn ausschliessen« könne, daß es antisemitisches Schulmaterial an den UNRWA-Schulen gibt«, erwiderte Philippe Lazzarini allen Ernstes, »ja, das schliesse ich aus«.
Daß er sich dabei ausgerechnet auch auf das Georg-Eckert-Institut berief, eine nach seinen Worten »glaubwürdige Institution«, die »unsere Schulprogramme« analysiert hätte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Denn die deutschen Wissenschaftler erklären, in mindestens einem untersuchten Lehrbuch »eine Häufung von Stereotypen und Anschuldigungen« festgestellt zu haben, »die als eindeutig antisemitisch zu charakterisieren sind«.
Weiter konnten die Forscher »auch Darstellungen« nicht völlig übersehen, »die Gewalt gegen Israelis – zumeist als ›zionistische Besatzer‹ bezeichnet – gutheißen«. Philippe »das schliesse ich aus« Lazzarini ist ein notorischer wie dreister Lügner. Wie seine Vorgänger hat auch er tatenlos zugesehen, wie die UNRWA in Gaza durch die Hamas unterwandert wurde, und leugnet bis heute, was längst gar nicht mehr zu widerlegen ist.
Es ist deshalb unverantwortlich, dieses »Hilfswerk« weiter mit finanziellen Zuwendungen zu unterstützen, sein konfliktverschärfendes Wirken zu ermöglichen, ob es um 20 Millionen Franken geht oder um noch immer weiter aufgestockte dreistellige Millionenbeträge aus Berlin und Brüssel. Dank solcher Gestalten wie Philippe Lazzarini ist das »Hilfswerk« wesentlicher Teil des Problems, denn es untergräbt und sabotiert Stabilität und Frieden.