Der »Präsident« der Islamischen Republik Iran hat mit Hohn und Spott über die Vereinigten Staaten auf Washingtons vorerst gescheiterten Versuch reagiert, im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen den »Snap back«-Mechanismus des Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) auszulösen. Die amerikanische Regierung wollte damit die Reaktivierung ausgesetzter Sanktionen gegen Teheran erreichen.
Während China und Rußland, das gerade gemeinsam mit der islamistischen Theokratie Militärmanöver veranstaltet und in Syrien Zivilisten bombardiert, Sanktionen gegen Teheran grundsätzlich ablehnen, halten die »E3«, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, Washington in Ignoranz der einschlägigen Resolution des höchsten UN-Gremiums für nicht berechtigt, einen solchen Schritt einzuleiten.
So waren vor allem sie es, die Hassan Rohani jetzt frohlocken lassen, die Vereinigten Staaten hätten eine »Niederlage« erlitten. »Amerika ist es nicht gelungen, die UN-Sanktionen wieder einzusetzen, seine Initiativen zur Ausweitung des Waffenembargos gegen den Iran haben keine Früchte getragen«, erklärte das Staatsoberhaupt der Islamischen Republik am Sonntag in einer Fernseh-Ansprache.
Und an dieser Feststellung ist leider wenig falsch. In der Tat sanktioniert die Weltgemeinschaft die offenen und schweren iranischen Verstöße gegen das Atomabkommen von Wien derzeit nicht, sie stellt sich vielmehr schützend vor das Regime in Teheran, während insbesondere die »E3« unter der Führung Berlins amerikanische Sanktionen gegen die Mullahs sogar offen zu sabotieren versuchen.
Feiern die Vereinten Nationen in diesen Tagen den 75. Jahrestag ihrer Gründung und etwas, das sie Multilateralismus nennen, demonstriert die in Teheran bejubelte »Niederlage« Washingtons tatsächlich den erbärmlichen Zustand dieser Weltgemeinschaft. Sie sorgt nicht für Sicherheit, ihr Appeasement fördert und nährt mit der Islamischen Republik zahlreiche blutige Konflikte und sorgt für neue.