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Triumph des Antisemitismus

Seit dem Beginn der »FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022« vor inzwischen gut einer Woche ist es in Doha und Umgebung, um Stadien herum und in ihnen zu zahlreichen Übergriffen auf Juden gekommen. Zwar dürfen Fans aus Israel die Spiele besuchen, sogar eine temporäre konsularische Vertretung Jerusalems in Doha wurde vom Regime um den Hamas-Sponsor Tamim bin Hamad Al Thani großzügig gestattet.

Pünktlich zur Eröffnung des umstrittenen Turniers freilich erließ das islamistische Regime auch eine Reihe von Verboten, die sich gezielt gegen Juden richten. So wurden jüdische Gebete ebenso untersagt wie koscher zubereitete warme Speisen. Und wo Juden so ganz offiziell ausgegrenzt und diskriminiert werden, kann sich eben auch der antisemitische Pöbel an ihnen austoben, ohne Sanktionen fürchten zu müssen.

Journalisten aus Israel werden vor laufender Kamera beleidigt und teils tätlich angegriffen, und wo sonst peinlich darauf geachtet wird, daß »politische« Äußerungen unterbleiben, dürfen »Palästinenser« und andere arabische Antisemiten sich mit antisemitischen Terroristen solidarisieren, ohne daß Sicherheitskräfte oder Personal der FIFA einschreiten. Die »FIFA Fußball-Weltmeisterschaft« ist ein Fest des Antisemitismus.

Niemand wird gezwungen, sich an dem in vielerlei Hinsicht verlogenen Spektakel in Katar zu beteiligen. Wer es dennoch tut, als Spieler, aber erst recht als (nationaler) Fußballverband, als Zuschauer vor Ort oder vor dem TV, als Sponsor oder wie auch immer, hilft auch ein demonstrativ schlechtes Gewissen, für das es viele Gründe gibt, nicht: Er oder sie oder es ist freiwillig dabei, macht sich gemein mit korrupter FIFA und Doha.

Bloßgestellte Denunzianten

Das State Department in Washington hat in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung erklärt, daß es nach einer »äußerst detaillierten forensischen Analyse« unmöglich sei, »endgültige Schlußfolgerungen zu der Herkunft der Kugel« zu ziehen, die den Tod der Journalistin Shireen Abu Akleh verursacht haben soll. Ballistikexperten hätten festgestellt, daß das untersuchte Projektil »zu stark beschädigt« gewesen sei.

Die für den in Katar beheimateten Sender Al Jazeera tätige Shireen Abu Akleh war im Mai bei Auseinandersetzungen zwischen »palästinensischen« Terroristen und israelischen Sicherheitskräften in Jenin von einer Kugel tödlich getroffen worden. Ihr Sender, die »Palästinenserführung«, aber auch Organisationen wie die einst renommierten »Reporter ohne Grenzen« hatten Israel für ihren Tod verantwortlich gemacht.

Haben diese und viele weitere Bastionen von Wahrheit und Gerechtigkeit praktisch schon im Moment des Ablebens Shireen Abu Aklehs ihre Recherchen beendet und gewußt und – bis heute – verkündet, daß Israel für den »eiskalten Mord« an der Journalistin verantwortlich sei und sie »unwiderlegbare Beweise« dafür hätten, werden sie von Washington gründlich blamiert: Ihre Verleumdungen sind Erfindungen.

Daran ändert auch die nachgeschobene amerikanische Feststellung nichts, daß israelisches Feuer als Ursache des Todes Shireen Abu Aklehs nicht ausgeschlossen werden könne. Für einen »eiskalten Mord« durch israelische Soldaten gibt es keinen Beweis, für das skrupellose Ausschlachten des Todes einer Journalistin durch ein antisemitisches terroristisches Regime und dessen Komplizen dafür aber jede Menge.

Umzug

Auch wenn noch kein offizieller Termin für eine Fortsetzung der Gespräche über den Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) kommuniziert wurde, scheint bereits sicher, daß sie nicht mehr in Wien, dem Amtssitz der Internationalen Atomenergiebehörde, stattfinden sollen, sondern nach Katar verlegt werden. War Washington bisher nur indirekt beteiligt, soll es nun direkt mit Teheran verhandeln.

Gibt es zwischen dem islamistischen Regime und den Vereinigten Staaten keine diplomatischen Beziehungen, stellt die Bereitschaft der Regierung in Washington, sich auf direkte Gespräche mit ihm einzulassen, an denen außerdem die Europäische Union beteiligt werden soll, ein bedenkliches Zugeständnis an die Mullahs dar: Damit wird Teheran für seine Verstöße gegen den JCPOA geradezu belohnt.

Mit ihrer Konzessionsbereitschaft nähert die Regierung von Präsident Joe Biden den Europäern an, deren Rückgratlosigkeit im Umgang mit den islamistischen Herrschern in Teheran maßgeblich dazu beigetragen haben dürfte, daß die heute da stehen, wo sie stehen – nämlich nur noch kurz davor, ihr Land zur Atommacht aufsteigen zu lassen. Das freilich sollte ursprünglich einmal der JCPOA verhindern.

Dabei hat das islamistische Regime während der im Frühjahr 2021 begonnenen Verhandlungen immer wieder gezeigt, daß es an deren Gelingen kaum ein Interesse hatte: Die Verstöße gegen den JCPOA wurden ausgeweitet, das iranische Kernwaffenprogramm unbeirrt vorangetrieben und ausgeweitet. Gleichzeitig wurde der Bewegungsspielraum der IAEA in der Islamischen Republik immer massiv beschnitten.

Wollte Washington sich allenfalls dann auf Verhandlungen über eine Rückkehr zum JCPOA und ein damit verbundenes erneutet Aussetzen von Sanktionen einlassen, wenn Teheran »gute Absichten« demonstrierte, hat es sich durch das islamistische Regime immer wieder vorführen lassen. Die wahrscheinliche Wiederbelebung der Gespräche von Wien in Katar ist ein weiterer unverdienter Erfolg für Teheran.

Konsequente Entscheidung

Die israelischen Streitkräfte werden keine strafrechtlichen Untersuchungen der Umstände einleiten, die vor wenigen Tagen zum Tod einer Journalistin in Jenin geführt haben. Die für Al Jazeera tätige Shireen Abu Akleh war vor gut einer Woche am Rande bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen »palästinensischen« Terroristen und israelischen Sicherheitskräfte von einer Kugel tödlich getroffen worden.

Obwohl der katarische Staatssender, die »Palästinenserführung« in Ramallah, »palästinensische« Terrororganisationen sowie ihr »zivilgesellschaftliches« Vor- und Umfeld schon kurz nach dem Vorfall behaupteten, die Journalistin sei durch eine israelische Kugel getötet worden – Al Jazeera etwa warf der israelischen Armee belegfrei »kaltblütigen Mord« vor -, ist diese Frage in der Tat nach wie vor offen.

Eine vielfach geforderte »unabhängige« und »transparente« Untersuchung wird derweil vom PLO-Regime sabotiert, eine, an der auch Israel sich beteiligen könnte, von Ramallah sogar rundweg ausgeschlossen: Je lauter die Hetze gegen Jerusalem, desto unverschämter gleichzeitig die Versuche, eine Aufklärung zu be- und zu verhindern. Der israelische Verzicht auf strafrechtliche Ermittlungen ist daher nachvollziehbar.

Ganz offenkundig sind die bislang vorgetragenen Anklagen gegen Israel substanzlos – den Schaden, den die Hetze Israel hat zufügen können, hat sie dennoch angerichtet -, daher gibt es kein Anlaß gegen die Einsatzkräfte zu ermitteln. Und da Ramallah die Zusammenarbeit verweigert, würden auch Untersuchungen gegen »palästinensische« Terroristen unvollständig und deshalb wohl immer angreifbar bleiben.

Israel steht einer Aufklärung der Vorfälle nicht im Weg, diese wird durch die »palästinensische« Intransparenz unmöglich gemacht. Unter diesen Umständen und ohne einen tatsächlich belastbaren Anfangsverdacht auf Fehlverhalten israelischer Einsatzkräfte dennoch Ermittlungen aufzunehmen, käme deren Vorverurteilung gleich. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die israelische Entscheidung folgerichtig.

Entlarvende Skrupellosigkeit

Bei Schußwechseln in der Folge von Angriffen »palästinensischer« Terroristen auf israelische Sicherheitskräfte in Jenin ist eine Journalistin des Senders Al Jazeera umgekommen. Während die israelischen Streitkräfte eine Untersuchung angekündigt haben, wissen der Sender aus Doha, das PLO- und andere arabische Regimes bereits, daß Jerusalem für das »abscheuliches Verbrechen« verantwortlich sei.

Jenin in den umstrittenen Gebieten ist eine Hochburg der islamistischen Terrororganisation Hamas, zu deren Förderern das Regime in Katar gilt, aus dessen Hauptstadt Doha Al Jazeera sendet, ein Medienunternehmen, das nach seiner Gründung als durchaus vorbildlich bei der Umsetzung journalistischer Standards galt. Mit der »Unabhängigkeit« des Senders ist es allerdings schon lange wieder vorbei.

Daß Al-Jazeera sofort »erklärte«, für den Tod Shireen Abu Aklehs seien die israelischen Streitkräfte verantwortlich, und den Vorfall gleich als »kaltblütigen Mord« charakterisierte, ist jedenfalls kein Beleg für sorgfältige Recherche. Tatsächlich legt die Schärfe der Hetze, die Al Jazeera seit dem Morgen veröffentlicht, nahe, daß der Sender Fragen nach der Nähe seiner »Journalistin« zu Terroristen abblocken will.

Wenn da von einem »grausamen Verbrechen« die Rede ist, israelische Angebote zu einer gemeinsamen Untersuchung der Geschehnisse von dem Sender unter Berufung auf die für ihre notorische Voreingenommenheit gegenüber Israel berüchtigte »NGO« Human Rights Watch zurückgewiesen werden, scheint das Interesse daran, die scharfen Vorwürfe auch tatsächlich zu belegen, doch eher gering.

Wenn Al Jazeera, zahlreiche Terrororganisation und nicht eben für ihre Liebe zur Pressefreiheit bekannte Regimes sich einig sind und sich einen Wettbewerb um die schärfste Verurteilung Israels liefern, ist Vorsicht geboten. Vorverurteilende Hetze hat mit der Wahrheit oder Aufklärung nichts zu tun. Al Jazeera et al. beuten den Tod der Journalistin skrupellos für ihre Hetze aus und stellen sich damit selbst bloß.

Deutsche Prioritäten

Nachdem die Politische Klasse Deutschlands lernen mußte, daß Warnungen vor allzu engen Beziehungen zu »lupenreinen Demokratien« einige Berechtigung haben könnten, hat Wirtschaftsminister Robert Habeck bei einem Besuch im Emirat Katar, der ersten Station seiner gegenwärtigen Nahost-Reise, mit der autoritären Führung in Doha eine, wie es heißt, langfristige Energiepartnerschaft vereinbart.

Dabei sei, so der von Bündnis 90/Die Grünen gestellte Minister, ihm durchaus klar, mit wem er Gespräche geführt habe. »Zwischen einem nicht demokratischen Staat, bei dem die Situation der Menschenrechte problematisch ist, und einem autoritären Staat, der einen aggressiven, völkerrechtswidrigen Krieg vor unserer Tür führt«, erklärte er einer Zeitung, gebe es aber »noch mal einen Unterschied«.

Das ist ist gewiß nicht gänzlich falsch. Gleichwohl sollte Berlin sich fragen, ob es ausgerechnet Katar sein muß. Das seit 2013 Regime von Tamim bin Hamad Al Thani geführte Regime der konstitutionellen Erbmonarchie zählt zu den engsten Verbündeten der in Gaza herrschenden Hamas. Mit seinen allmonatlichen Millionentransfers in das Gebiet hilft Doha, das Regime der Islamisten aufrechtzuerhalten.

Das Emirat, das der Hamas-Führung auch gern öffentliche Auftritte auf seinem Territorium erlaubt, ist damit selbstverständlich in den Terrorkrieg der Islamisten gegen den jüdischen Staat verwickelt. Und dank Roberts Habecks Energiepartnerschaft wird auch deutsches Geld Doha ermöglichen, seine Unterstützung der Hamas fortzusetzen. Deutschland finanziert damit Gewalt gegen und Morde an Juden.

Nach Katar bereist der deutsche Minister die Vereinigten Arabischen Emirate, denen durchaus ebenfalls nicht wenige Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden können. Anders als Katar, dessen Außenministerium ähnliche Schritte kategorisch ausschließt, haben Jerusalem und Abu Dhabi vor bald 20 Monaten die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart und vertiefen sie seither immer mehr.

Fragwürdige Aufbauhilfe

Das Emirat Katar will sich nach Angaben des Außenministeriums in Doha weiter in Gaza engagieren. Wie es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung heißt, hat das 2012 gegründete Qatar Gaza Reconstruction Committee ein Abkommen unterzeichnet, nach dem es beinahe die gesamten Kosten des Kraftwerks und des Stromnetzes in dem von der terroristischen Hamas kontrollierten Gebiet übernimmt.

Nachdem Katar bereits monatlich 30 Millionen Dollar nach Gaza transferiert, um damit den Betrieb des Kraftwerks, die Bezahlung der »zivilen Angestellten« des Hamas-Regimes und die Versorgung armer Familien zu finanzieren, stützt und stärkt das Emirat mit dem neuen Abkommen die Herrschaft des »palästinensischen« Arms der Ikhwan noch weiter, entlastet aber auch das Regime in Ramallah.

Dienen die Zuwendungen aus Doha vordergründig zwar durchaus der Absicherung des Versorgung der Zivilbevölkerung in Gaza, wäre dies allerdings Aufgabe entweder der Hamas, die sich 2007 gewalttätig an die Macht putschte, oder mehr noch des PLO-Regimes in Ramallah, das ja auf internationaler Ebene beansprucht, die »einzige legitime« Vertretung »palästinensischer« Interessen darzustellen.

Beiden Terrororganisationen nimmt Katar mit seinem Engagement Verantwortung ab und erspart ihnen so, sich gegenüber den »Palästinensern« für ihr Handeln, für ihren kaum überzeugenden Umgang mit anderen internationalen Zuwendungen rechtfertigen zu müssen. Zugleich untergräbt Doha mit seinem Gaza-Engagement indes auch den Alleinvertretungsanspruch der »Palästinenserführung« in Ramallah.

Auch wenn die Regierung in Jerusalem nicht gegen die Transfers Dohas nach Gaza opponiert, bleiben sie fragwürdig, zumal sie – sofern überhaupt – mit allenfalls schwachen Forderungen an die Hamas verbunden sind. So mag das Engagement des Emirats durchaus stabilisierend wirken. Das bedeutet aber auch, daß eine dadurch gestärkte Hamas mehr Ressourcen für ihren Krieg gegen Israel erhält.

Selbstverschuldete Not

Das »Energieministerium« der in Gaza herrschenden islamistischen Terrororganisation Hamas hat vor einem Zusammenbruch der öffentlichen Stromversorgung in dem Küstenstreifen gewarnt. Dem »einzigen Kraftwerk in Gaza« geht nach der Mitteilung der Treibstoff zum Betrieb der Turbinen zur Erzeugung elektrischen Stroms aus, nachdem seit Dienstag keine Diesellieferungen mehr angekommen seien.

Die Islamisten machen Israel für ihre Probleme verantwortlich, ohne ihre Vorwürfe allerdings weiter zu erläutern. In die Versorgung Gazas mit Treibstoff sind freilich zahlreiche Parteien involviert: Finanziert werden die Diesellieferungen, die über den Übergang Kerem Shalom Gaza erreichen, von Katar, organisiert werden sie vom Regime in Ramallah und abgewickelt von den Vereinten Nationen.

Für Lieferengpässe im vergangenen Juli war nach Angaben der Regierung in Jerusalem das PLO-Regime verantwortlich, dessen zuständige »Behörden« die Kooperation mit israelischen Stellen verweigert hatten. Allerdings hatte Jerusalem seine Zustimmung zu zukünftigen Treibstofflieferungen nach Gaza über sein Territorium auch davon abhängig gemacht, daß die Hamas israelische Geiseln freilasse.

Letzteres ist bislang nicht geschehen, völkerrechtswidrig verweigern die Islamisten zudem jede Information über das Schicksal der in Gaza vermuteten israelischen Bürger. Gleichzeitig beliefert Israel Gaza auch direkt mit elektrischer Energie, die Leitungen werden jedoch immer wieder von dort aus unter Beschuß genommen, zuletzt etwa im Mai, als die Hamas Israel mit Hunderten Raketen attackierte.

Auch die aktuelle Energiekrise – falls es sie tatsächlich gibt – ist daher vor allem eine Folge des von den »Palästinensern« gegen Israel geführten terroristischen Krieges, einer fortdauernden Aggression, trotz derer deren Ziel Gaza nicht komplett abriegelt, wegen der Jerusalem aber ohne Frage jedes Recht dazu hätte. Droht Gaza ein Stromausfall, sind dafür zuerst die »Palästinenser« selbst verantwortlich.

Hetzsender

Lange vorbei sind die Zeiten, in denen Al Jazeera als eine seriöse Quelle gelten konnte, als eine Bereicherung der internationalen Medienlandschaft, als ein Vorbild gar in einer Region, in der Medien doch gewöhnlich kaum mehr sind als die Lautsprecher des jeweiligen Regimes. Das vom Emir von Katar 1996 gegründete Medienunternehmen verbreitet längst nur noch, was und wie Doha gestattet.

Das erfordert mitunter einige rhetorische Verrenkungen, wie sich vor allem in Al Jazeera-Berichten zeigt, die den »palästinensisch«-israelischen Konflikt zum Thema haben, in dem Katar als einer der größten Unterstützer der Hamas-Herrschaft in Gaza weit entfernt ist von Neutralität. Und so kommen Überschriften in die Welt wie diese: »4.000 Schüler in Gaza durch israelische Angriffe vertrieben«.

Bei den von der Hamas mit Raketenangriffen auf Israel provozierten Auseinandersetzungen im Mai hatten die israelische Streitkräfte die unterirdische Infrastruktur der Islamisten ins Visier genommen und zerstört. Ihr weitreichendes Tunnelsystem hat die Hamas auch und kaum versehentlich unter Schulen der UNRWA angelegt, die und deren Besucher dadurch ihren völkerrechtlichen Schutz verlieren.

Im Mai nun trafen israelische Raketen Tunnelanlagen, die unter UNRWA-Schulen verliefen. Dabei wurden keine Menschen verletzt, denn zum Zeitpunkt der Angriffe standen die Schulen leer. Freigelegt aber wurden Zugänge zur terroristischen Infrastruktur der – auch dank finanzieller Unterstützung aus Doha – in Gaza herrschenden Islamisten. Die Schulen gelten der UNRWA seither als unsicher.

Das »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, selbst eine umstrittene und immer wieder wegen ihrer antiisraelischen Ausrichtung kritisierte Organisation, muß daher seit Schuljahresbeginn vor ein paar Tagen die 4.000 Schüler der beiden betroffenen Schulen an anderen Standorten unterrichten, eine »Vertreibung«, für die Al Jazeera Israel verantwortlich macht.

»Nach israelischen Luftangriffen«, beklagt der Sender irreführend, »mußten zwei UN-Schulen Tausende von Schülern in andere Einrichtungen verlegen«. Daß nur ein paar Zeilen später die Hamas und deren unterirdische Aktivitäten dennoch auftauchen, mutet beinahe ironisch an, widerlegt Al Jazeera sich damit doch noch im gleichen Beitrag. Die antisemitische Botschaft ist da aber bereits in der Welt.

Kapitulationserklärung

Die Regierung in Jerusalem hat einem weiteren Transfer von 50 Millionen Dollar aus Katar nach Gaza zugestimmt, wie israelische Medien berichten. Von dem Transfer, der es u.a. der in Gaza herrschenden islamistischen Hamas erlauben soll, ihre Angestellten zu bezahlen, erhofft sich Jerusalem eine Beruhigung der Lage im Grenzgebiet, die sich in den vergangenen Tagen wieder etwas zugespitzt hatte.

Verschiedene Terrororganisationen hatten Israel mit Angriffen gedroht, sollte es den Geldfluß untersagen, andere hatten schon wieder Brandballons über die Grenze geschickt. Mit der Genehmigung des neuerlichen Transfers »erkauft« sich Jerusalem denn auch die Zusage der Hamas, terroristische Aktivitäten zu unterbinden. Den Islamisten gelang es damit, die israelische Regierung zu erpressen.

Zwar wird die Hamas nicht unbedingt frei über die Mittel aus Katar verfügen können – darüber, wer in ihren Genuß kommt oder nicht, entscheiden israelische Sicherheitskräfte mit, zudem sind auch die Vereinten Nationen an der Abwicklung beteiligt –, daran allerdings, daß der Geldtransfer das Ergebnis einer erfolgreichen Erpressung Jerusalems durch die Islamisten ist, ändert das letztlich nichts.

Eine Regierung allerdings, die sich erpressbar macht, die für trügerische Zusagen die Sicherheit und das Leben ihrer Bürger in die Hände der Hamas und Katars legt, handelt unverantwortlich. Denn es ist ihre Aufgabe, für Sicherheit zu sorgen, für Frieden. Liefert sie ihre Bürger dem Wohlwollen Katars oder der Willkür der in Gaza herrschenden Islamisten aus, setzt sie ihr bisheriges Versagen fort.