Schlagwort: Saeb Erekat

Recht auf Terror?

Saeb Erekat, der »Generalsekretär« der PLO, hat angekündigt, die »Palästinenserführung« wolle internationale Rechtsexperten die vom Regime in Ramallah an in Israel inhaftierte »palästinensische« Terroristen und deren Angehörige gezahlten »Märtyrerrenten« überprüfen lassen. Die PA will mit dem Experten-Votum Vorwürfe Israels entkräften, ihre Prämien für Angriffe auf Juden seien illegal.

Das Regime in Ramallah unterstützt mit seinen »Märtyrerrenten«, die monatlich und lebenslang gezahlt werden und deren Höhe sich etwa nach der zu verbüßenden Haftstrafe – die wiederum vom »Erfolg« eines Terroristen abhängt -, rund 6.000 in Israel inhaftierte »Palästinenser«, die es als »politische Gefangene« ansieht und international auch als »Kämpfer für Freiheit und Frieden« glorifiziert.

Unter diesen Streitern für das Gute und Gerechte sind auch Hakim und Amjad Awad, die im März 2011 in das Haus einer Familie in Itamar eindrangen und dort drei Kinder und deren Eltern bestialisch abschlachteten. Von einem israelischen Gericht zu mehrfach lebenslanger Haft verurteilt, zahlt das PLO-Regime den »politischen Aktivisten« monatlich je mindestens 4.000 Shekel (ca. 1.000 Euro).

Für die »Palästinenserführung« haben Hakim und Amjad Awad ein Anrecht auf diese im Verlauf der Jahre übrigens noch steigenden Zahlungen, das sich aus den Artikeln 81 und 98 der Vierten Genfer Konvention ergibt, die dem »Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten« dienen soll. Und es wird dem Regime in Ramallah wohl auch gelingen, »Experten« aufzubieten, die seine Sicht bestätigen.

Und während sich das PLO-Regime mit seinem Versuch, Völkerrecht zu pervertieren, einmal mehr zum antisemitischen Terrorismus bekennt und ihn legitimiert, stigmatisieren Vertreter der Europäischen Union, die es bereitwillig hätschelt, Menschen wie die Opfer Hakim und Amjad Awads als »Siedler«, denunzieren sie als »Friedenshindernisse« oder fordern gar »Fairness für Palästinenser«.

Ramallahs Sicht

Kaum etwas beherrscht die Propaganda Ramallahs so gut, wie die Verklärung von »Palästinensern« zu Opfern. Trifft einer ihrer Meister, der PLO-Generalsekretär Saeb Erekat, auf einen Journalisten, der sich bloß als Stichwortgeber versteht, darf man miterleben, wie selbst noch ein getöteter Terrorist, der das Feuer auf israelische Soldaten eröffnete, zum liebenden Familienvater erklärt wird.

Kritische Fragen verdient hätten auch die Krokodilstränen, die Saeb Erekat um den nicht erst gestern eingefrorenen Friedensprozeß mit Israel vergießt. Mit Washington, jammert der PLO-Funktionär, könne man ja gar nicht mehr reden, seit die von Donald J. Trump geführte Regierung der dortigen »Botschaft« seiner Organisation die zum Weiterbetrieb notwendige Erlaubnis entzogen habe.

Daß es die »Palästinenser« waren, die im Frühjahr 2014 die bislang letzten halbwegs ernsthaft betriebenen Versuche der damaligen US-Administration scheitern ließen, ein Friedensabkommen zwischen PLO und Israel auf dem Verhandlungsweg herbeizuführen, daß er als »Chefunterhändler« an diesem Scheitern bestimmt nicht ganz unschuldig war, kann Saeb Erekat so einfach unterschlagen.

Donald J. Trump, so Saeb Erekat, hat das PLO-Büro in Washington geschlossen, weshalb Funkstille zwischen Ramallah und der US-Regierung herrsche. Ein fähiger Journalist hätte einwerfen können, daß die Betriebserlaubnis an Bemühungen der »Palästinenser« um Frieden gebunden ist und sie wegen des Ausbleibens solcher Anstrengungen entzogen wurde, doch davon – natürlich – kein Wort.

Andererseits wurde so doch ein Einblick in die Weltsicht Saeb Erekats und der »Palästinenserführung«, der er angehört, ermöglicht. Vielleicht hätten kritische Nachfragen da auch gestört. So oder so wurde deutlich, daß die »Führung« in Ramallah außer Schuldzuweisungen wenig zu bieten hat. Gefangen in ihrem eigenen Narrativ, ist von ihr keine Initiative mehr für einen Frieden zu erwarten.

Bloßgestellt

Es kennzeichnet ein geschlossenes antisemtisches Weltbild, daß Widerspruch den Antisemiten nicht zum Umdenken anzuregen vermag. Vielmehr fühlt der Antisemit sich durch Einspruch bestätigt und angespornt, weitere antisemitische Mythen zu spinnen. Nicht selten inszenieren sich Täter, ist ihr Antisemitismus erst einmal aufgeflogen, dann als Opfer, als völlig grundlos verfolgte Unschuld.

Exemplarisch zu beobachten ist das derzeit bei der Clique um »Palästinenserpräsident« Abu Mazen, der sich am Montag mit einer antisemitischen Hetzrede erfolgreich um eine Bestätigung im Amt des Vorsitzenden des Exekutiv-Komitees seiner PLO beworben hatte. Seine Ausführungen trug er trotz gegenteiliger Warnungen enger Berater vor, was die folgende »Entschuldigung« vollends entwertet.

Doch als reichte das nicht, meint nun auch noch Saeb Erekat dem international in der Kritik stehenden »Palästinenserpräsidenten« helfen zu müssen: Wie die zum Regime von Ramallah gehörende Agentur Wafa berichtet, erklärte der »Generalsekretär« der PLO Abu Mazen zum Opfer einer »andauernden Kampagne Israels und der Vereinigten Staaten« mit dem Ziel, Abu Mazen zu diskreditieren.

Aus dem antisemitischen Hetzer Abu Mazen wird damit das Opfer einer jüdisch-amerikanischen »Kampagne«, deren Behauptung zugleich das klassische antisemitische Klischee einer jüdischen Weltherrschaft beschwört. Saeb Erekat leugnet den Antisemitismus Abu Mazens, indem er sich eines antisemitischen Ressentiments bedient – und stellt sich und seinen »Präsidenten« erst recht bloß.