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Botschafterin des Hasses

Die vor allem für ihre Mitwirkung in den Verfilmungen der Harry Potter-Reihe bekannte Schauspielerin Emma Watson hat sich mit der »Free Palestine«-Bewegung solidarisiert. In ihrem Instagram-Kanal veröffentlichte die Britin ein um einen Slogan, nach dem »Solidarität« eine Aufforderung zum Handeln sei, ergänztes Foto einer »propalästinensischen« Demonstration, die im vergangenen Mai stattfand.

Die »Free Palestine«-Bewegung gehört zum Umfeld des weltweit aktiven antisemitischen BDS Movements, das terroristische Organisationen wie die PFLP ausdrücklich als »Verbündete« betrachten. Im Mai 2021 veranstaltete sie »Demonstrationen«, auf denen gegen Israel »protestiert« wurde, auf das die in Gaza herrschende Hamas vom 10. bis zum 18. Mai insgesamt weit über 3.000 Raketen abfeuerte.

Emma Watson stellt sich mit ihrer Solidaritätserklärung an die Seite der Islamisten, die Gaza zu einer Abschußbasis für ihre Raketen gemacht haben, mit denen sie auf Gemeinden und Städte im Süden Israels zielten, bis zu einer »Waffenruhe«, die am 21. Mai begann, waren es bereits mindestens 4.000, und der BDS-Bewegung, die als »ziviles« Aushängeschild des Terror-Kriegs gegen Israel fungiert.

Ahnungslosigkeit, die in einen Irrtum mündete, ist Emma Watson nicht zuzubilligen. Die 31jährige Britin ist vielfach politisch aktiv: Im November etwa moderierte sie für die New York Times eine Diskussion über den Klimawandel, für die Vereinten Nationen ist sie seit 2014 Sonderbotschafterin für Frauen- und Mädchenrechte, Anfang 2017 demonstrierte sie in Washington gegen Präsident Donald J. Trump.

Emma Watson ist nicht naiv, sie wußte, was sie mit ihrem Statement tut oder hätte es wissen können. Während Joanne K. Rowling, die Schöpferin des Harry Potter-Universums, wegen ihres vielfachen Einsatzes gegen eine antisemitische Ausgrenzung Israels angegriffen wird, fraternisiert die Darstellerin ihrer Hermione Granger mit antisemitischen Boykotteuren und legitimiert islamistische Terroristen.

Ikone der BDS-Bewegung

Die letzte Woche des Jahres beginnt mit Nachrufen auf den südafrikanischen Geistlichen Desmond Tutu, der am 26. Dezember im Alter von 90 Jahren verstarb. Während allerorten an die unbestreitbaren Verdienste Desmond Tutus im Kampf um die Überwindung der Apartheid erinnert wird, die ihm 1984 einen Friedensnobelpreis einbrachten, wird seine leidenschaftliche Feindschaft zu Israel beschwiegen.

Doch die Verdienste des »Versöhners«, wie etwa das deutsche Staatsoberhaupt Frank-Walter Steinmeier den verstorbenen Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik würdigte, werden vom Antisemitismus des »unabhängigen Geists« überschattet. Das macht ein ursprünglich aus dem Jahr 2014 stammenden Beitrag des Verstorbenen deutlich, den ausgerechnet Haaretz wiederveröffentlichte.

Das Pamphlet liest sich gewiß nicht zufällig wie das Gründungsdokument der antisemitschen BDS-Bewegung. Selbstverständlich betont Desmond Tute, er habe nichts gegen Juden, verleumdet freilich gleichzeitig den jüdischen Staat und ruft zu einem umfassenden Boykott Israels auf. Von israelischen Juden verlangt er, sie müßten sich öffentlich von ihrem Staat distanzieren und von ihm lossagen.

Mit solchen Aufrufen trug Desmond Tutu ohne Frage dazu bei, Haß auf Juden zu befördern, antisemitische Organisationen wie die BDS-Bewegung zu legitimieren, aber mindestens auch die Ideologie des terroristischen »Widerstand« gegen Israel und dessen Bevölkerung. Wohlwollendes Schweigen zu diesem Aspekt des Wirkens des Geistlichen trägt gewiß nicht dazu bei, Antisemitismus zu ächten.

Einender Haß

Wenn in wenigen Wochen im israelischen Eilat die Miss Universe des dann auch schon bald vergangenen Jahres gekürt werden wird, wird Rafaela Plastira nicht unter den Bewerberinnen um den Titel sein. Wie die 2019 zur Miss Greece gewählte junge Frau ihren Anhängern via Instagram in einer etwas wirren Mitteilung verkündete, will sie »wegen des Landes« nicht an dem Wettbewerb teilnehmen.

Sie könne, erklärt Rafaela Plastira ihre Entscheidung, sie könne nicht »auf der Bühne stehen und so tun, als sei nichts, während draußen Menschen um ihr Leben kämpfen und sterben«. Und sie fügt, beklatscht von den üblichen üblen Verdächtigen, der antisemitischen BDS-Bewegung, dem PLO-Regime in Ramallah und den Islamisten der Hamas, fort, »Palästina« werde »immer in meinem Herzen« sein.

Nur einen Tag zuvor hatte in der israelischen Hauptstadt Jerusalem ein »Palästinenser« mit einer automatischen Waffe wahllos auf andere Menschen geschossen. Fünf Menschen verletzte er dabei, einen, den aus Südafrika stammenden Eliyahu Kay, so schwer, daß er nicht mehr von Ärzten gerettet werden konnte. Israelische Sicherheitskräfte schalteten den zur Hamas gehörenden Täter am Tatort aus.

Vielleicht dachte die Miss Greece 2019 ja an diesen »Zwischenfall«, als sie sich gegen ihre Teilnahme an der 70. Wahl zur Miss Universe entschied, diese »heroische Operation«, wie sie die Islamisten der Hamas nannten, den »Märtyrer«, wie das PLO-Regime in Ramallah den Täter glorifizierte. Die Überzeugung, für »Palästinas« zu handeln, das jedenfalls ist sicher, eint Rafaela Plastira und den Mörder.

Staatliches Mobbing

Am 12. Dezember soll im israelischen Eilat die diesjährige Miss Universe gekürt werden. Mit Teilnehmerinnen aus 77 Staaten, erstmals auch eine aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wird der Wettbewerb um den Titel Miss Universe 2021 bereits zum 70. Mal ausgetragen. Zweifellos gibt es – trotz einiger »Modernisierungen« – gute Gründe, solcher Fleischbesch Veranstaltungen zu hinterfragen.

Ganz und gar nicht gut oder auch nur irgendwie legitim sind jedoch die Motive, die hinter den Bemühungen der südafrikanischen Regierung stecken, Lalela Mswane von der Teilnahme an dem Wettbewerb abzubringen. Die nach einem Studium der Rechtswissenschaften als Model tätige junge Frau wurde im Juli zur Miss South Africa gekürt und will ihr Land nun bei der Wahl der Miss Universe repräsentieren.

Gut vier Wochen vor der Veranstaltung in Israel entzog ihr die vom ANC dominierte Regierung in Pretoria jetzt allerdings die Unterstützung. Der African National Congress hatte sich schon zuvor vergeblich gegen eine Teilnahme Lalela Mswanes an dem Wettbewerb in Israel ausgesprochen und Druck auf sie ausgeübt. Nun gestand auch das »Sport- und Kulturministerium« das Scheitern entsprechender Bemühungen.

In seinem Statement beklagt das »Ministerium«, Lalela Mswane hätte sich uneinsichtig gezeigt und »guten Rat« ausgeschlagen, so daß die südafrikanische Regierung nun »gezwungen« sei, wegen nicht näher bezeichneter »israelischer Greueltaten gegen Palästinenser« die Unterstützung zu versagen. Mag die Apartheid überwunden sein in Südafrika, läßt sich das vom Antisemitismus nicht behaupten.

Bedenkliche Gesprächsbereitschaft

Immer wieder machen Gerüchte die Runde, Israel und die in Gaza herrschende islamistische Terrororganisation Hamas könnten sich, vermittelt durch Ägypten, auf etwas verständigen, das die Begnadigung und Entlassung einer gewissen Zahl »palästinensischer« Terroristen aus israelischer Haft umfaßt. Was genau dran ist an solchen Gerüchten ist ungewiß, in Ramallah jedenfalls sorgen sie für Unruhe.

Ganz offenbar nämlich will die Hamas dafür sorgen, daß im Rahmen einer solchen Abmachung mit Jerusalem auch Marwan Barghouti freikommt, ein unter »Palästinensern« leider sehr populärer »Führer« der Fatah, der wegen seiner Verwicklung in mehrere Anschläge eine mehrfach lebenslange Haft verbüßt. Käme er auf Betreiben der Hamas frei, könnte das den Islamisten einigen Zulauf bescheren.

Für das Regime in Ramallah freilich bedeutete ein solcher »Erfolg« der Hamas einen weiteren Ansehensverlust. Hatte »Präsident« Abu Mazen kürzlich in einer Rede an die Vollversammlung der Vereinten Nationen erklärt, für eine Freilassung »all unserer Gefangenen« zu kämpfen, versucht er nun, eine Einigung zwischen der Hamas und Jerusalem zu sabotieren: Marwan Barghouti soll in Haft bleiben.

So sehr man ihm den Mißerfolg gönnt, die Bloßstellung durch die Hamas, so wenig allerdings sollte Israel der Hamas einen Triumph verschaffen, zumal es sich bei dem und den Inhaftierten, die sie freipressen will, um Schwer- und Schwerstverbrecher handelt und keineswegs um »politische Aktivisten« oder »Kämpfer für Frieden und Freiheit«, als die sie auch der »Präsident« des PLO-Regimes glorifiziert.

Falls die Regierung in Jerusalem tatsächlich auf ein Angebot der Islamisten eingehen, kann sie dafür hoffentlich einige gute Gründe aufführen. Eine Vereinbarung mit den Islamisten, die für eine Freilassung inhaftierter Terroristen sorgt, sendet nämlich ganz zwangsläufig auch das Signal aus, daß Israel erpreßbar ist, daß Terrorismus sich letztlich auszahlt. Diese Demütigung sollte Jerusalem sich ersparen.

Solidarische Gesellschaft

Nemi El-Hassan wird wohl nicht für den Westdeutschen Rundfunk moderieren. Wollte der deutsche öffentlich-rechtliche Sender sie ursprünglich für seine Sendung »Quarks« engagieren, hat der Westdeutsche Rundfunk sich nach eigenen Angaben gegen eine Zusammenarbeit mit der Journalistin entschieden. Zuvor war Nemi El-Hassan eine allzu große Nähe zum Antisemitismus vorgeworfen worden.

Gründeten die Vorwürfe zunächst in ihrer Teilnahme an einem antisemitischen Al-Kuds-Aufmarsch in Berlin vor sieben Jahren, wurden bald Zweifel an ihrer Distanzierung von dieser »Demonstration« laut, »eine[r] der widerlichsten antisemitischen Veranstaltungen«, zu der leider auch in Berlin alljährlich Anhänger des Regimes in Teheran und andere Feinde Israels ungehindert aufrufen dürfen.

Versuchte Nemi El-Hassan den Eindruck zu erwecken, ihre Teilnahme an dem Aufmarsch sei ein Ausrutscher, den sie bedaure, deuteten Aktivitäten der Journalistin in sozialen Netzwerken noch in jüngster Zeit darauf, daß ihre Beteuerungen nicht eben aufrichtig waren: »Ihr gefielen [..] Parolen für die Auslöschung Israels, Boykottaufrufe und ein Beitrag, der den Gefängnisausbruch von Terroristen feierte«.

Daß der Westdeutsche Rundfunk sich nach einer Aussetzung der Zusammenarbeit mit ihr nun offenbar endgültig gegen ihr Engagement entschied, war danach nur folgerichtig: Zu Nemi El-Hassans fragwürdigen Ansichten gesellt sich ganz offenkundig eine gehörige Neigung, es mit der Wahrheit nicht genau zu nehmen. Beides ist mit den Ansprüchen erst recht einer Wissenschaftssendung kaum vereinbar.

Blamiert sind nun freilich all jene, die vor wenigen Tagen einen empörten Solidaritätsaufruf für Nemi El-Hassan unterzeichneten, in dem behauptet wird, die Journalistin werde »aufgrund ihrer palästinensischen Herkunft und ihrer muslimischen Identität zur Zielscheibe von Hass und Hetze«. Bleiben sie bei ihrer These, müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen, Antisemitismus zu verharmlosen oder gar zu leugnen.

Musteraktivist

Kürzlich meinten 160 aktuelle und ehemalige Stipendiaten verschiedener Förderprogramme der Europäischen Kommission, Brüssel dazu aufrufen zu müssen, jede wissenschaftliche Kooperation mit Israel einzustellen. Denn durch die Zusammenarbeit mit Einrichtungen in Israel und israelischen Akademikern mache die EU sich zur Komplizin angeblicher »Verbrechen« Israels an »Palästinensern«.

Einer der nach eigener Auskunft »besorgten« Unterzeichner des von der antisemitischen BDS-Bewegung verbreiteten Schreibens ist Todd Sekuler, den das Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin als wissenschaftlichen Mitarbeiter führt. Auch bei Twitter ist Todd Sekuler zu finden, wo er freilich nicht als ein Vielschreiber auffällt und schon gar nicht mit eigenen Gedanken.

Zwischen dem 10. und dem 21. Mai 2021 scheint der »besorgte« Boykott-Aktivist das soziale Netzwerk günstigenfalls passiv genutzt zu haben. Dabei fanden in diesem Zeitraum doch jene Auseinandersetzungen zwischen »palästinensischen« Menschenrechts- und Friedensaktivisten in Gaza und der blutrünstigen Soldateska Jerusalems statt, die die 160 Briefschreiber als Anlaß ihres Pamphlets benennen.

»Möglicherweise«, zitieren die Unterzeichner die einschlägig berüchtigte »NGO« Amnesty, begingen die Israelischen Streitkräfte dabei gar »Kriegsverbrechen« oder »Verbrechen gegen die Menschheit«. Doch auf Twitter schweigt Todd Sekuler beharrlich dazu. Offenbar konnte er sich nicht einmal zu einem Retweed aufraffen, einer Leseempfehlung, die seine Follower über die Untaten Israels aufklärt.

Elf lange Tage litten »Palästinenser« unter »Israels brutalem militärischen Angriff«, wurden sie zur Flucht gezwungen, verletzt oder getötet, wie es in dem Brief an die Europäische Kommission heißt. Doch im Twitter-Feed Todd Sekulers ist es, als hätte es das Leid nie gegeben. Am 2. Mai, als die Spannungen sich noch zuspitzten, vergnügte Todd Sekuler sich beim Glücksspiel um ein gewiß wichtiges Buch.

BDS-Sympathisanten sind die, in deren Namen sie aufzutreten behaupten, völlig gleichgültig: Die von der antisemitischen Bewegung vereinnahmte Schließung der SodaStream-Werke in den umstrittenen Gebieten bezahlten »palästinensische« Beschäftigte mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes und Einkommens. Der »besorgte« Todd Sekuler paßt mit seiner Twitter-Schweigsamkeit ganz in dieses Bild.

Bekennerschreiben

Eine Gruppe von 160 Menschen, die sich als »Stipendiaten und Alumni« identifizieren, die von der Europäischen Union gefördert werden oder wurden, haben sich mit einem nun veröffentlichten Appell zur BDS-Bewegung bekannt. In ihrem Schreiben fordern sie die Europäische Kommission auf, jede europäische Kooperation mit israelischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschern zu beenden.

Während die nach eigener Auskunft »besorgten« Empfänger europäischer Zuwendungen sich in ihrem Pamphlet den »palästinensischen« Terrorismus verharmlosen, rechtfertigen und sich offen mit ihm solidarisieren, werfen sie Israel »Verbrechen« gegenüber »Palästinensern« vor. Auf dieser Grundlage erklären sie Institutionen und Wissenschaftler in Israel zu »Komplizen« und fordern deren Boykott.

Dadurch, daß sie sich als Bezieher europäischer Fördergelder ausweisen, bringen die Unterzeichner die Europäische Kommission durchaus in Bedrängnis. Die von der deutschen Politikerin Ursula von der Leyen geleitete »Regierung« der EU wird sich nämlich nicht um eine Positionierung mit dem Argument drücken können, sie sei nicht für »private« Aktivitäten von Akademikern zuständig, die sie fördert.

Schweigt sie zu den Verleumdungen und Forderungen der 160 BDS-Sympathisanten, billigte sie deren Antisemitismus und dementierte damit ihre Sonntagsbekenntnisse gegen ihn. Sie müßte sich dann vorwerfen lassen, Antisemitismus finanziell zu fördern. Glaubwürdigkeit kann die Europäische Union nur zeigen, indem sie die Unterzeichner des Appells sanktioniert, ihnen die Unterstützung entzieht.

Kollateralschaden

Der Entschluß des zur britischen Konzerngruppe Unilever gehörenden Eisherstellers Ben & Jerry’s, seine Produkte nicht mehr in den umstrittenen Gebieten verkaufen zu lassen, delegitimiert nicht nur die »Werte« des Unternehmens und dessen »soziales Engagement«. Auch für die antisemitische BDS-Bewegung, könnte ihr »Erfolg« durchaus Folgen haben, die den »Siegern« gar nicht schmecken werden.

Den mit ihrer – zumindest von Teilen der Unternehmensführung offenbar geteilten – Forderung, Ben & Jerry’s solle sich gleich ganz aus »Apartheid-Israel« zurückziehen, offenbart sie unmißverständlich, daß ihre Ansprüche nicht an den international als unumstrittenen geltenden Grenzen Israels enden: Die BDS-Bewegung bestreitet ganz fundamental die Daseinsberechtigung des jüdischen Staates.

Ihr Engagement zielt damit nicht auf eine friedliche Zwei-Staaten-Lösung des »palästinensisch«-israelischen Konflikts, sondern mit dem Ende Israels, auf das Ende jüdischer staatlicher Selbstbestimmung. Die BDS-Bewegung blamiert damit vor allem ihre oft als »Künstler«, »Wissenschaftler« oder sonstwie als »Persönlichkeiten« auftretenden Anhänger, die ihr nämlich friedliche Absichten nachsagen.

Wenn die auch vom eben in der deutschen Hauptstadt eröffneten Humboldt-Forum unterstützte »Initiative GG 5.3 Weltoffenheit« etwa die Anerkennung der BDS-Bewegung im Diskurs als Ausweis einer Weltoffenheit verlangt, mit der sie eine »Ästhetik der Differenz« verbindet, »die Anderssein als demokratische Qualität versteht«, dann setzt sie sich eben dafür ein, die Existenz Israels zu debattieren.

Das ist freilich keine neue Erkenntnis, Verteidiger der »Ästhetik der Differenz« und andere Anhänger der BDS-Bewegung bestritten sie indes nur allzu gern. Mit ihrer gegen Ben & Jerry’s Israel gerichteten Forderung stellt die BDS-Bewegung diese Anhänger nun bloß. Man darf wohl gespannt sein, ob sie weiterhin als nützliche Idioten helfen wollen, antisemitische Diskurse salonfähig zu machen.

Ausverkaufte Werte

Das für sein Eis bekannte Unternehmen Ben & Jerry’s hat mitgeteilt, seine Produkte nicht mehr in den umstrittenen Gebieten verkaufen zu wollen. Wie das 1978 von Bennett Cohen und Jerry Greenfield im US-Bundesstaat Vermont gegründete Unternehmen ankündigte, werde es die an Ben & Jerry’s Israel vergebene Lizenz zum Vertrieb seiner Eissorten in den umstrittenen Gebieten nicht erneuern.

Der Eisverkauf an Juden in den von »Palästinensern« beanspruchten Gebieten sei »unvereinbar mit unseren Werten«, erklärte das auf sein soziales Engagement stolze Unternehmen. Es kapituliert damit vor der BDS-Bewegung, die den Rückzug von Ben & Jerry’s aus den umstrittenen Gebieten prompt als »Erfolg« feierte und ein Ende aller Aktivitäten des Unternehmens in »Apartheid-Israel« verlangte.

Die nicht zuletzt vom Deutschen Bundestag in einer leider unverbindlichen Resolution als antisemitisch identifizierte Bewegung gibt sich als »friedlicher Protest« gegen eine angebliche »Besatzung« vermeintlich »palästinensischer« Gebiete durch Israel, wobei sie ganz offenbar auch das israelische Kernland als »besetzt« ansieht und dessen »Befreiung« propagiert, ein Ende also des jüdischen Staates.

Indem Ben & Jerry’s mit »unseren Werten« argumentiert, schließt sich das Unternehmen der BDS-Bewegung an und übernimmt deren antisemitisches Narrativ, statt sich von ihr zu distanzieren. Auch der Verweis darauf, daß Ben & Jerry’s noch in Israel aktiv bleiben wolle, kann den Befund nicht ändern: Das Unternehmen macht sich gemein mit einer Ideologie, die ein judenreines »Palästina« anstrebt.