Schlagwort: Ärzte ohne Grenzen

Letzte Rettung Ahnungslosigkeit

Die nach ihrer Selbstdarstellung ausschließlich »der medizinischen Ethik und den humanitären Prinzipien« verpflichtete Organisation »Ärzte ohne Grenzen« will nicht gewußt haben, daß der von ihr nach wie vor als »Kollege« bezeichnete und also geschätzte Fadi Al-Wadiya sich als wichtiges Mitglied des mit der Hamas verbündeten Islamic Jihad auch damit beschäftigte, Menschen zu verletzen und zu ermorden.

In einer Stellungnahme, der die Organisation die Überschrift vorangestellt hat, »die MSF reagieren auf israelische Anschuldigungen im Zusammenhang mit der Ermordung eines Kollegen«, beteuern die selbsterklärten »humanitären Helfer«, sie verfügten über keine Hinweise auf Verbindungen ihres bei einem Einsatz der israelischen Streitkräfte in Gaza »ermordeten« Mitarbeiters zu terroristischen Organisationen.

Die israelischen Streitkräfte, denen die »unparteiischen« Médecins sans frontières in ihrer gestrigen Erklärung gewiß völlig neutral einen »Mord« vorwerfen, veröffentlichten unterdessen Aufnahmen, die den »Physiotherapeuten« in einer Uniform des Islamic Jihad im Kreis weiterer Heiliger Krieger zeigen. Den Angaben zufolge schätzten die Fadi Al-Wadiya als »Kollegen«, der sich auf den Bau von Raketen verstand.

Gemeinsam mit Komplizen soll der »Physiotherapeut« 2018 versucht haben, in die Islamischen Republik Iran zu gelangen, um dort seine einschlägigen Kenntnisse zu vertiefen und zu erweitern. Im gleichen Jahr trat er den MSF bei. Die wissen einerseits von »rücksichtslosen israelischen Angriffen auf Gaza« und »Mord«, wollen andererseits aber weiter mit Ahnungslosigkeit überzeugen. Glaubwürdigkeit geht anders.

Weißkittel ohne Grenzen

In seinen »Nachrichten« meldete der Deutschlandfunk zu früher Stunde unter Berufung auf die israelischen Streitkräfte, diese hätten bei einem Einsatz in Gaza »ein führendes Mitglied des ›Islamischen Dschihad‹ getötet«. Zudem »seien zahlreiche Terroristen getötet worden, darunter solche, die am Massaker des 7. Oktober in Israel beteiligt« waren. »Die Angaben«, ergänzte der Kölner Sender, könnten »nicht unabhängig überprüft werden«.

»Die Hilfsorganisation ›Ärzte ohne Grenzen‹«, hieß es dann noch, habe unterdessen »den Tod eines weiteren Mitarbeiters« beklagt. »Der Physiotherapeut sei auf dem Weg zur Arbeit bei einem Angriff getroffen worden.« Ob diese Angaben unabhängig geprüft wurden, behielt der DLF für sich, vielleicht hält man in Köln die »Ärzte ohne Grenzen« aber auch grundsätzlich für eine zuverlässigere Quelle als die Armee des jüdischen Staates.

Dabei hätte etwas mehr Sorgfalt womöglich zu interessanten Erkenntnissen geführt: Während nämlich in der Meldung nichts darauf deutet, daß der Tod des ranghohen Terroristen in einem Zusammenhang stehen könnte mit dem des »Mitarbeiters« der Médecins sans frontières, geht es in den Angaben der israelischen Streitkräfte wie denen der »Hilfsorganisation« tatsächlich um den gleichen Menschen: Der Terrorist tarnte sich als »Samariter«.

Womöglich wußten das die Kölner nicht, möglicherweise aber wollten sie ihr Publikum nicht überfordern. Die israelischen Streitkräfte jedenfalls hatten die Empörung der Médecins sans frontières über das Ableben ihres »Kollegen« längst kommentiert und darüber informiert, daß der ein »wichtiger Terrorist« des Islamic Jihad gewesen sei. »Er entwickelte Raketen der Terrororganisation, die auch als Mittel bekannt sind, das Leben von Zivilisten zu gefährden«.