Am vergangenen Dienstag, schreibt Alexander Osang in der jüngsten Ausgabe des einstigen Nachrichtenmagazins Der SPIEGEL, »wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben durch Raketenalarm geweckt«. Das nimmt der in Tel Aviv stationierte Autor jenen, die die Raketen, die den Alarm auslösten, abgefeuert hatten, allerdings nicht weiter übel, denn »es war [..] sowieso Zeit aufzustehen«.
Und ohnehin »reagierte [..] der Islamische Dschihad« mit seinen Raketenangriffen ja nur »auf die Ermordung seines Anführers in Gaza« in der vorangegangenen Nacht durch einen gezielten Angriff israelischer Streitkräfte. Laut Alexander Osang war der Angriff, der unmittelbar bevorstehende Gefahren für Israel abwenden sollte, also nichts als Mord. Und die Mörder tragen die Uniform der IDF.
Zu einem Mord gehören im deutschen Strafrecht niedrige Beweggründe; Mörder handeln heimtückisch, grausam und gemeingefährlich. Nach Angaben Jerusalems wurde Baha Abu al-Ata getötet, um drohende Gefahren für Israel abzuwehren. Der Führer der »palästinensischen« Terrororganisation Islamic Jihad war für zahlreiche Raketenangriffe auf Israel verantwortlich und bereitete weitere vor.
Erklärt Alexander Osang Baha Abu al-Ata zu einem Mordopfer, kriminalisiert er Israel dafür, ihn unschädlich gemacht zu haben. Für ihn handelte die israelische Armee heimtückisch, grausam und gemeingefährlich, während die Islamisten, die Raketen auf Israel abfeuerten, von edelsten Motiven getrieben allenfalls etwas überreagierten. Zum Glück hat Antisemitismus Hausverbot beim SPIEGEL.