Emanuele Giaufret, er vertritt die EU als Botschafter in Israel, hat es kurz gemacht: »Keine Rechtfertigung für Gewalt«, teilte er nach der Ermordung Dvir Soreks in der Nacht zum Donnerstag durch »palästinensische« Täter via Twitter mit. Liest man eine Stellungnahme, die seine Brüsseler Behörde kurz zuvor veröffentlicht hat, kommen Zweifel an der Aufrichtigkeit des Diplomaten auf.
In seinem scharfen Angriff auf die Regierung in Jerusalem macht der Auswärtige Dienst der Europäischen Union unmißverständlich klar, daß er schon den Gedanken an jüdisches Leben in den umstrittenen Gebieten für inakzeptabel hält. »Siedlungen«, behaupten die Brüsseler Beamten ohne weitere Belege zu liefern, seien illegal und gefährdeten die Aussichten auf einen Frieden in der Region.
In der Logik dieses Statements, dem sich später vollinhaltlich das sozialdemokratisch geführte Auswärtige Amt zu Berlin anschloß, muß denn auch Dvir Sorek, der mit einem Buch des israelischen Friedensaktivisten David Grossmann in der Hand ermordet wurde, als ein Hindernis für Frieden im Konflikt zwischen »Palästinensern« und Israel gelten, das nun kein Unheil mehr anrichten kann.
Für »Präsident« Abu Mazen sind »palästinensische« Terroristen, wie er etwa vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen bekannte, »Kämpfer für Freiheit und Frieden«, ist die Ermordung von als »Siedler« stigmatisierten Juden also aktiver Einsatz für Frieden. Und erklärte nicht auch die Hamas, »illegales« jüdisches Leben sei der Grund für die »heldenhafte Operation« gegen Dvir Sorek?
Die Einigkeit, mit der PLO, Hamas und Europäische Union in der Anwesenheit von Juden die Ursache für auch und gerade terroristisch ausgelebten »Protest« sehen, ist frappierend. Kein terroristischer Anschlag hat bisher in Brüsseler Stellungnahmen die Chancen für einen Frieden geschmälert. Der Vorwurf bleibt Juden vorbehalten, die einfach nur in den umstrittenen Gebieten leben wollen.
Wer in wütenden Stellungnahmen diesem Wunsch jegliche Berechtigung abspricht, ihn gar kriminalisiert, liefert damit tatsächlich genau die Rechtfertigung, die es doch nicht geben soll. Emanuele Giaufret heuchelt, behauptet er, um Dvir Sorek zu trauern. Er vertritt eine »Wertegemeinschaft«, die vehement für ein judenreines »Palästina« eintritt und die, die die Drecksarbeit erledigen, sponsert.