Nach den Ergebnissen eine Ende 2018 veröffentlichten Studie im Auftrag des Senders CNN wissen 40 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren »wenig« oder »gar nichts« über den Holocaust, während europaweit »nur« etwa Dritte Befragte in dieser Altersklasse angab, sein Wissen über den deutschen Versuch, das europäische Judentum zu vernichten, sei entsprechend gering.
Bei zumindest einer deutschen politischen Partei dürften diese Umfrageergebnisse mit Freude aufgenommen worden sein. Denn Kenntnisse über das beispiellose Verbrechen, das Deutsche ausheckten und – mit Helfershelfern – Tat werden ließen, sind nach Ansicht dieser Partei nur eine Belastung, mit der Generation um Generation in Deutschland um die Freude am Deutschsein gebracht werde.
Wie ein Abgeordneter dieser Partei im Deutschen Bundestag am Donnerstag erklärte, könne aus einer »Geschichtserzählung«, die die deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg in den Mittelpunkt stelle, »keine gute und heilsame Gedächtnispolitik erwachsen«. Diese »einseitige Geschichtserzählung« ziele darauf ab, »ein tiefes Schuldbewusstsein in Deutschland für alle Zeiten zu verankern«.
»Vor allem den nachwachsenden Generationen«, so der Volksvertreter weiter, solle auf diese Weise der »moralisch zermürbende Gedanke« eingepflanzt werden, »die Deutschen sind böse, Deutschland ist eine Verbrechernation, es wäre eigentlich besser, wenn Deutschland verschwände«. Natürlich wolle seine Partei aber »keinen Schlussstrich unter die Verbrechen des NS-Regimes ziehen«.
»Wir wollen eine Erinnerungskultur, an deren Horizont Heilung und vielleicht auch Versöhnung stehen, aber kein bewusstes Offenhalten der Wunden und keine künstlich herbeigeführte Neutraumatisierung jeder neuen Generation in Deutschland«. Denn der Untergang des Reiches nach nur 12 von 1.000 Jahren und die feige Fahnenflucht des Führers in den Suizid waren doch schon Strafe genug.