Die israelische Regierung hat den Vereinten Nationen nach Informationen des britischen Guardian Vorschläge zur Ablösung der berüchtigten UNRWA durch andere Hilfsorganisationen vorgelegt. Wie die Tageszeitung unter Berufung auf Quellen bei der Weltorganisation meldet, sehen die Pläne eine schrittweise Übertragung von Personal, Einrichtungen und Aufgaben an andere UN-Organisation vor, etwa das World Food Programme (WFP).
Das gegenwärtig von dem Schweizer Diplomaten Philippe Lazzarini geleitete »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« gilt unter Experten bereits seit langem eher als ein Friedenshindernis im »palästinensisch«-israelischen Konflikt denn als der »Stabilitätsanker«, den es in den Augen seiner Unterstützer, darunter die Regierung in Berlin, offenbar selbst nach den Verbrechen des 7. Oktober noch immer darstellt.
Islamistische Terroristen, unter ihnen mindestens ein Dutzend Angestellte des »Hilfswerks«, waren vor einem halben Jahr gewaltsam in den Süden Israels eingefallen und hatten mehr als 1.200 Menschen auf bestialische Weise vergewaltigt und zu Tode gequält, Kinder, Frauen und Männer. Lehrer der UNRWA feierten die antisemitische Mordorgie und beteiligten sich an der Seite der Hamas an der Verschleppung israelischer Geiseln nach und in Gaza.
Die in Gaza herrschende islamistische Terrororganisation hatte ihre »Al-Aqsa-Flut« auch unter den Augen der nach ihrer Selbstdarstellung größten »Hilfsorganisation« vor Ort vorbereiten können. Noch immer sind selbst ehemalige hochrangige Führungskräfte der UNRWA – wie etwa der ironischerweise auf Druck der Hamas aus Gaza abgezogene deutsche Diplomat Matthias Schmale – des Lobes voll über die »pragmatische« Zusammenarbeit mit den Islamisten.
Gleichzeitig freilich spielt UNRWA-Chef Philippe Lazzarini immer wieder den Ahnungslosen, wird ruchbar, wie eng die Bande zwischen den Terroristen und seiner Organisation tatsächlich waren und womöglich noch sind. Kritik und Hinweise auf Probleme bei dem »Hilfswerk« wurden lange vor dem 7. Oktober 2023 abgetan als »politisch motivierte Vorwürfe und Verschwörungstheorien mit irreführenden und längst widerlegten Unterstellungen«.
Und seit dem Pogrom der Hamas und ihrer Helfershelfer im vergangenen Jahr wird regelmäßig von »Kampagnen-NGOs« geraunt und »eine ausgeweitete, konzertierte Kampagne Israels« aufgedeckt, »die darauf abzielt, die UNRWA zu zerstören«, wird Kritik an dem »Hilfswerk« laut. Daß es der Hamas vor diesem Hintergrund möglich war, die UN-Agentur zu unterwandern und zu übernehmen, zum Teil ihrer Terror-Infrastruktur zu machen, liegt auf der Hand.
Daher ist es nur folgerichtig, daß Jerusalem jetzt – endlich – die Kooperation mit der UNRWA einstellt und auf deren Ablösung drängt. Davon, daß die Vereinten Nationen nicht auf den israelischen Vorschlag eingehen werden, ist indes ebenfalls auszugehen. »Wenn wir das zulassen«, zitiert der Guardian einen Vertreter der Vereinten Nationen, »sind wir auf dem Weg, komplett von den Israelis übernommen zu werden«. Und nichts wäre schlimmer als das.