Als er neulich mit dem garantiert judenreinen Unternehmen Qatar Airways von Doha nach Stockholm flog, machte Timo Al-Farooq eine Beobachtung, die ihn sehr erfreute. Wie der »freie Lügenpressedetektor« der Freitag-Community mitteilt, begrüßte ihn »eine schwedische Grenzpolizistin, die nicht nur schwarz war, sondern auch noch ein muslimisches Kopftuch trug«, bei der Ankunft.
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten: Denn, so Timo Al-Farooq, was in Schweden »Normalität« sei, vermisse er im »kulturell zurückgebliebene[n] Deutschland, dass [sic!] immer noch debattiert, ob es ein Einwanderungsland sei oder nicht oder ob der Islam zu Deutschland gehöre oder nicht«. Ganz besonders stört ihn, daß das »muslimische Kopftuch für Frauen« noch auf Widerspruch stößt.
»Insbesondere am muslimischen Kopftuch für Frauen erzürnen sich die neoatheistischen Verfechter weißer Hautfarbe, egal ob aus dem linken, mittleren oder rechten politischen Spektrum, mit geradezu radikalreligiösem Eifer.«
Es stimmt, eine Äußerlichkeit wie ein Kopftuch – oder auch ein Schleier – sollte niemanden aufregen. Es sollte jeder und jedem selbst überlassen sein, wie sie oder er sich kleidet. Und diese Entscheidung sollte akzeptiert werden und nicht zu »radikalreligiösem Eifer« anstiften. Zur Freiheit indes, das »muslimische Kopftuch für Frauen« zu tragen, sollte auch die gehören, es nicht zu tragen.
Wenn jedoch Anhänger des Islam dozieren, es sei eine »nationale Pflicht«, Frauen zu belästigen, die sich ohne Kopftuch aus dem Haus wagen, ein »patriotischer Auftrag«, sie zu vergewaltigen, wird schnell klar, daß das »muslimische Kopftuch« mit Freiheit wenig zu tun hat. Wird eine Frau erst als Mensch mit Würde respektiert, trägt sie das »muslimische Kopftuch«, steht es schlicht für Barbarei.
Und für genau diese Barbarei als »Normalität« wirbt Timo Al-Farooq, wenn er betont, wie wichtig ihm das »muslimische Kopftuch« ist. Muslima ist für ihn offenbar eine Frau nur dann, trägt sie dieses Tuch. Ohne ist sie günstigenfalls wohl Mensch dritter Klasse. Es gibt ohne Zweifel rassistische Kritik am »muslimischen Kopftuch«. Sie macht aber keinesfalls besser, wovon es auch kündet.