Auch am Freitag und in der Nacht zum Samstag haben »palästinensische« Terroristen von Gaza aus mit Brandballons und Raketen ihre Angriffe auf Israel fortgesetzt. In den vergangenen Tagen verursachten die Angreifer Dutzende Brände, in Sderot lösten sie ein Feuer vor einem Kindergarten aus. Am Freitag schlug eine Rakete aus Gaza in einem Haus in der Kleinstadt an der Grenze zu Gaza ein.
»Wir befinden uns im Krieg, werden von Raketen getroffen«, erklärte am Freitag Alon Davidi, der Bürgermeister von Sderot, »wir können unseren Bewohnern keine Sicherheit bieten«. Und in der Tat ist mit einer weiteren Zuspitzung der Lage zu rechnen: Die Hamas hat die Ausweitung ihrer Angriffe angekündigt und Unterhändler aus Ägypten, die sie davon abbringen wollten, zurückgeschickt.
Angesichts der jüngsten Eskalation im Süden Israels fällt einmal mehr auf, wie wenig Berlin sich zu ihr äußert. Käme das Gerücht auf, in Jerusalem würde über den Bau von Wohnhäusern in der israelischen Hauptstadt oder den umstrittenen Gebieten auch nur nachgedacht, es vergingen allenfalls Stunden, bis das Auswärtige Amt beklagte, dadurch würden Zwei-Staaten-Lösung und Frieden gefährdet.
Doch zu den Angriffen mit Brandballons und Raketen von Gaza aus, die seit inzwischen gut einer Woche andauern, fiel den Diplomaten Heiko Maas’ bislang nichts ein. Weder auf der Website des Auswärtigen Amts ist eine Stellungnahme zu finden noch in den Twitter-Kanälen des deutschen Außenministeriums oder seiner Vertreter in Ramallah und Tel Aviv. Es herrscht – ganz lautes Schweigen.
Bedroht der anhaltende Terror der Hamas und ihrer Verbündeten die Aussichten auf eine »verhandelte Zwei-Staaten-Lösung« etwa nicht? Sind Brandballons und Raketen nicht Anlaß genug, die Heiligen Krieger Gazas daran zu erinnern, daß »die Bundesregierung [..] nur solche Änderungen der Linien vom 4. Juni 1967 [..] anerkennen wird, die die Parteien auf dem Verhandlungsweg vereinbaren«?