Nach gewalttätigen Ausschreitungen einiger seiner Anhänger entziehen zahlreiche soziale Netzwerke Donald J. Trump die Zugangsrechte zu seinen Konten. Mancherorts soll die Sperrung temporär sein, anderswo endgültig. Amazon legte als technischer Dienstleister gleich eine ganze Plattform lahm, verdient aber weiter am Handel mit »Literatur«, die Demokratie verleumdet und Haß auf Menschen sät.
Doch auch das Handeln von Facebook, Twitter & Co. wirft Fragen auf. Deren private Betreiber mögen durchaus das Recht und gute Gründe dafür haben, den amtierenden amerikanischen Präsidenten auszusperren. Verbannen sie gewisse Nutzer wegen deren Äußerungen, müssen sie sich umgekehrt als Unternehmen jene Aussagen zurechnen lassen, deren Verbreitung sie unbeanstandet ermöglichen.
Mischen sie sich ein, indem sie Donald J. Trump aussperren, bleiben aber untätig, nutzt ein Ayatollah Seyed Ali Khamenei, der »Oberste Führer« der Islamischen Republik Iran, ihre Dienste, um gegen Juden zu hetzen und ihren Staat, gegen Gleichberechtigung und Demokratie, können sie sich kaum herausreden, als technischer Anbieter »neutral« und nicht haftbar für Inhalte ihrer Nutzer zu sein.
Indem sie in Sachen Donald J. Trump Farbe bekannten, haben die Unternehmen, deren Geschäftsmodell es ist, von Nutzern generierte Inhalte zu kapitalisieren, es auch mit Blick auf Terroristen wie die der Hamas oder der PLO getan, denen sie ihre Dienste offenbar gern anbieten, bereitwilliger als einem Donald J. Trump. Rufe nach gesetzlichen Eingriffen in ihr Geschäft haben sie selbst heraufbeschworen.