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»Erforderliche Flächenwirkung«

Zürich, die größte Stadt der Schweiz, unterstützt die UNRWA mit einer Spende von 380.000 Franken, etwa 405.000 Euro. Hatte der Schweizer Nationalrat beschlossen, die Zuwendungen des Landes an das berüchtigte »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« auszusetzen, will sich die linke Mehrheit im Stadtrat von Zürich mit der Zuwendung auch über diese Entscheidung hinwegsetzen.

Die Befürworter der Spende, die auf eine Initiative von Abgeordneten der SP, der Grünen und der Alternativen Liste (AL) im Stadtrat zurückgeht, weisen mit ihrer Mehrheit auch Vorschläge zurück, mit dem Geld andere in Gaza aktive Organisationen zu unterstützen. Die, verteidigte etwa Dominik Waser die Entscheidung für die UNRWA, »haben massiv kleinere Kapazitäten und können nicht die erforderliche Flächenwirkung erzeugen«.

Im Gegensatz zu dem UN-»Hilfswerk«, dem deshalb voraussichtlich ab Januar jede Aktivität auf israelischem Territorium untersagt wird, sehen sich diese Organisationen freilich nicht mit Vorwürfen allzu enger Bande zur Hamas konfrontiert. Denn genau um diese Verbindungen zwischen der UNRWA und der islamistischen Terrororganisation geht es. Das »Hilfswerk« sei »nicht perfekt«, heißt es dazu bei dem grünen Stadtrat verharmlosend.

Dabei wurde erst in dieser Woche eine weitere Studie veröffentlicht, die anschaulich zeigt, daß bei der UNRWA die Grenzen zwischen »humanitärer« Arbeit und der Unterstützung antisemitischen Terrors fließend sind. Hamas-Kader, die UN-Schulen leiten, Lehrmaterial, das Antisemitismus verbreitet und Terrorismus glorifiziert, sind auch danach alles andere als selten bei der UNRWA, die damit ganze Generationen nachhaltig prägt.

Doch die Führung des »Hilfswerks« leugnet solche Vorwürfe beharrlich, tut sie gegen jede Evidenz regelmäßig als »Kampagne« Jerusalems ab oder weigert sich sogar, sie überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Die UNRWA ist damit längst selbst Teil terroristischer Infrastruktur, wo sie ist, ist die Hamas. Und umgekehrt. Zürich hat sich dafür entschieden, in diese Infrastruktur zu investieren, sie zu legitimieren. Humanitär ist daran nichts.

Bildungserfolg

Trotz eines Versammlungsverbots haben sich am Wochenende in Amsterdam erneut vor allem muslimische Antisemiten zuammengerottet, um das Pogrom zu feiern, bei dem am vergangenen Donnerstag in der niederländischen Hauptstadt Jagd auf Juden gemacht wurde. Bei den Angriffen des islamistischen Mobs waren mindestens zehn Menschen verletzt worden. Die Behörden hatten Warnungen vor den Ausschreitungen nicht ernst genommen.

Einer der Rädelsführer hinter den antisemitischen Attacken soll Ayman Nejmeh sein, ein in Syrien geborener »Palästina-Flüchtling« mit Verbindungen zur Hamas, wie das Network Contagion Research Institute (NCRI) berichtet. Ayman Nejmeh führt die »Palästinensische Gemeinschaft Niederlande (PGNL)«, eine Organisation die dem Hamas-Netzwerk in dem Königreich zugeordnet wird. Und wo die Hamas ist, kann auch die UNRWA nicht weit sein.

Nach eigenen Angaben jedenfalls war Ayman Nejmeh für das berüchtigte »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« tätig, bevor ihn die islamistische Terrororganisation nach Europa versetzte. Zuvor freilich dürfte er als »Palästina-Flüchtling« noch in den Genuß des hochgelobten Bildungsprogramms der UNRWA gekommen sein, das gerade in Syrien sogar noch weit besser sein soll als das des Regimes in Damaskus.

Und ganz besonders erfolgreich konnte es offenbar Ayman Nejmeh auf seine Tätigkeit in den Diensten der Vereinten Nationen im Nahen Osten und später ein Leben als stets loyaler Anhänger der »Befreiungsbewegung« Hamas vorbereiten, der auch im ungläubigen Westen mit all seinen teuflischen Verlockungen niemal seine »palästinensische Identität« vergißt und die »palästinensische Sache«, den kompromißlosen Kampf gegen »die Zionisten«.

Doch wer weiß, vielleicht ist die Karriere dieses »Palästina-Flüchtlings« eine jener »politisch motivierte[n] Verschwörungstheorien mit irreführenden und längst widerlegten Unterstellungen«, die darauf zielen, »das auf UN-Werten basierende Bildungsprogramm der UNRWA und ihre humanitäre Arbeit [..] zu diskreditieren«, um »einer besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe – nämlich Flüchtlingskindern – zu schaden und Zukunftschancen zu nehmen«.

UN-Zuständigkeiten

Die Vereinten Nationen unterhalten seit bald 75 Jahren unter dem Kürzel UNHCR eine Agency, die sich bereits mit ihrem Logo redlich müht, keinerlei Zweifel daran aufkommen zu lassen, daß sie sich als »das Flüchtlingshilfswerk« der Weltorganisation versteht. »Wir organisieren internationale Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen, gewaltsam vertriebenen Gruppen und Staatenlosen«, heißt es in ihrer Selbstdarstellung.

Das Flüchtlingshilfswerk ist in 136 Ländern tätig, um 122 Millionen Menschen Schutz und Unterstützung zu bieten. 31,6 Millionen Menschen werden von ihm als Flüchtlinge betreut, sein Mandat umfaßt zudem 6,9 Millionen Menschen, die Asyl, 5,8 Millionen, die anderen internationalen Schutz suchen, 68,3 Millionen Binnenvertriebene, 4,4 Millionen Staatenlose, 6,2 Millionen Rückkehrer und 6 Millionen aus anderen Gründen.

Ausgenommen vom Mandat des Flüchtlingshilfswerks sind »Palästina-Flüchtlinge« – und zwar ausschließlich sie. Für die – laut den UNHCR-Zahlen – 6 Millionen »Palästina-Flüchtlinge« ist das berüchtigte »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« zuständig, die von Philippe Lazzarini geführte UNRWA. In Gaza betreut die UNRWA nach UNHCR-Informationen 1,7 Millionen Menschen.

Seinen Anhängern gilt das »Hilfswerk«, dessen Unterwanderung durch die Hamas (und womöglich weitere Terrororganisationen) nun zu einem Verbot durch das israelische Parlament geführt hat, als »unersetzbar«. Geradezu fanatisch behaupten sie, die 1,7 Millionen »Palästina-Flüchtlinge« in Gaza könnten nicht durch andere Hilfsorganisationen betreut werden, die unterstützen zu wollen Jerusalem nicht müde wird zu betonen.

Die Vereinten Nationen lassen derweil verkünden, die Suche nach Alternativen zur UNRWA sei ihre Sache nicht. Deutlicher könnte die »unersetzbare« Organisation kaum demonstrieren, daß ihr das Schicksal der »Palästina-Flüchtlinge« tatsächlich völlig gleichgültig ist, daß das für sie zuständige »Hilfswerk« lediglich ein Instrument ist, um auf dem Rücken von Menschen einen Kampf gegen den jüdischen Staat zu führen.

Was spricht gegen die Gleichstellung von »Palästina-Flüchtlingen« mit jenen 122 Millionen Menschen, deren Unterstützung sich das UNHCR auf die Fahnen schreibt, oder mit den 31,6 Millionen, die dem Flüchtlingshilfswerk seinen Namen geben? Welchen Makel haben »Palästina-Flüchtlinge«, den UNHCR-Flüchtlinge nicht haben? Was fehlt letzteren, was erstere zu bieten haben? Fragen, die beantworten muß, wer die UNRWA für »unersetzbar« hält.

Demagoge

In einem auf den Freitag datierten Text greift Josep Borrell Fontelles, der noch immer geschäftsführende Hohe Außenbeauftragte der Europäischen Union, zwei mit großer Mehrheit vom israelischen Parlament beschlossene Gesetze an, die die berüchtigte UNRWA, das »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, wegen ihrer Verstrickungen in terroristische Aktivitäten in Israel ächten.

Der »Außenminister« der Europäischen Union, ein glühender Antisemit, lobt einleitend das »Hilfswerk« in allerhöchsten Tönen, bescheinigt ihm, seit Jahren das »Rückgrat« der zivilen Versorgung Gazas zu bilden und daher »unersetzbar« zu sein. Die UNRWA wurde freilich ausdrücklich als Provisorium gegründet und verfügt deshalb nicht einmal über eine gesicherte Finanzierung. »Unersetzbarkeit« ist nicht vorgesehen.

Zu Höchstform allerdings läuft Josep Borrell Fontelles auf, wenn er das »Hilfswerk« gegen Vorwürfe verteidigt, von der Hamas unterwandert zu sein. Da darf der Verweis auf eine angebliche israelische Kampagne, die UNRWA in Mißkredit zu bringen, so wenig fehlen wie wie der auf eine Untersuchung des »UN Office of Internal Oversight Services (OIOS)«, das tatsächlich Vorwürfe gegen UNRWA-Beschäftigte überprüft hatte.

»Im März 2023«, schreibt der etwas datenschwache Chef des Auswärtigen Diensts der EU (EEAS) da, »behauptete« Israel, »daß rund 10 Prozent der Mitarbeiter des Hilfswerks Verbindungen zur Hamas oder zum Islamic Jihad hätten«. Die Vereinten Nationen, erklärt er weiter, hätten die Vorwürfe ernst genommen und untersucht. Dabei habe sich gezeigt, »daß neun Beschäftigte wahrscheinlich an den Terrorangriffen beteiligt waren«.

Hier will auch Josep Borrell Fontelles den falschen Eindruck erwecken, daß gegen »nur« neun von 13.000 UN-Beschäftigten belastende Indizien gefunden worden seien, daß also die komplette »palästinensische« Belegschaft des »Hilfswerks« von 13.000 Mitarbeitern überprüft worden sei. Tatsächlich allerdings wurden ganze 19 Vorwürfe untersucht – und dabei lediglich ein Verdächtiger nach UN-Maßstäben vollständig entlastet.

Eine Liste mit 100 Namen verdächtiger UN-Beschäftigter, die Israel im Juli der UNRWA und dem UN-Generalsekretär António Guterres übergab, löste dort keine weiteren Ermittlungsaktivitäten aus. Günstigenfalls läßt sich also feststellen, daß unter 19 beschuldigten UNRWA-Beschäftigten mit hoher Wahrscheinlichkeit lediglich einer tatsächlich unbelastet war, neun Mitarbeiter schwer und neun weitere minder schwer.

Nach der »Methode Segador/Borrell« (»Neun von 13.000«) ließe sich von diesem einen möglicherweise unbelasteten Mitarbeiter auf die restlichen UNRWA-Beschäftigten schließen: Die Vereinten Nationen haben die Vorwürfe untersucht und einen Angestellten entlasten können. Einen von 13.000. Dieser Schluß ist mindestens so seriös wie der, der die neun schwer belasteten (Ex-)Mitarbeiter mit 13.000 Beschäftigten vergleicht.

Josep Borrell Fontelles’ Verteidigungsversuch des angeblichen »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« entlarvt sich damit selbst als unseriöses Machwerk, das viel aussagt über seinen Verfasser, zu einer Verteidigung der UNRWA aber nichts beiträgt. Ist ihr lädierter Ruf nur noch durch die kreative Auslegung von Fakten zu wahren, durch zumal dilettantische Manipulationen, ist es nicht mehr zu retten.

Manipulator

Hilft hartnäckiges Be- und Verschweigen nicht mehr, weil es eben doch auffallen und lästige Nachfragen provozieren könnte, wird verharmlost, was nicht aus der Welt zu ignorieren ist. Der für die zahllosen und deshalb ohnehin gerade in der Diskussion stehenden Sender der ARD in der israelischen Metropole Tel Aviv stationierte Julio Segador, versuchte es in einem am Dienstag im Kölner Deutschlandfunk gesendeten Meinungsbeitrag so:

»Israel hat das UNRWA-Verbot parlamentarisch durchgesetzt, weil eine Mehrheit in der Knesset der Meinung war, daß das UN-Palästinenserhilfswerk von der Terrororganisation Hamas in weiten Teilen unterwandert ist. Diese Behauptung trifft nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht zu.

Die Vereinten Nationen haben die Vorwürfe untersucht. Neun von etwa 13.000 UNRWA-Mitarbeitern im Gaza-Streifen konnte nachgewiesen werden, daß sie mit der Hamas verbunden, möglicherweise sogar am Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres beteiligt waren. Neun von 13.000.«

Tatsächlich hat das »UN Office of Internal Oversight Services (OIOS)« Vorwürfe, Beschäftigte der UNRWA hätten sich am Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 beteiligt, untersucht. Und im Ergebnis wurden neun Mitarbeiter entlassen, die nicht mehr zu halten waren. Eindeutig entlastet wurden durch die Untersuchung aber nicht 12.982 Mitarbeiter, sondern lediglich einer – von »nur« 19 Verdächtigen. Einer von insgesamt 19.

Eine der UNRWA, dem berüchtigten Terrorhilfswerk der Vereinten Nationen, sowie António Guterres, dem Generalsekretär der Weltorganisation, im vergangenen Juli übergebene Liste mit den Namen von 100 UN-Beschäftigten, die zugleich bei der Hamas aktiv sein sollen, wurde dagegen weder von dem »Hilfswerk« selbst geprüft noch an das OIOS weitergeleitet. Ein Name auf dieser Liste ist der von Muhammad Abu Attawi.

Der UN-»Fahrer« ist in einem bereits seit November 2023 veröffentlichten Video zu sehen, wie er gemeinsam mit seinen Komplizen in einen Schutzraum geflüchtete jüdische Zivilisten massakriert. Ein Sprecher des UN-Generalsekretärs erklärte, diese Liste sei nicht geprüft worden, weil die Informationen aus Jerusalem nicht ausreichend gewesen seien, während António Guterres nach der Tötung des Terroristen um einen »Kollegen« trauerte.

Da also konnten die Vereinten Nationen nur einen von 19 Beschuldigten nach ihren Maßstäben eindeutig entlasten, dort verweigerten sie die Prüfung von 100 Verdächtigen gleich ganz. Könnte es da vielleicht einen Zusammenhang geben? Nicht jedenfalls für Julio Segador. Der versucht lieber, seine Hörer durch die Verwendung einer völlig irreführenden Bezugsgröße zu manipulieren, Terrorismus und seine Helfershelfer zu bagatellisieren.

Gleichschaltung

Die Abgeordneten der Knesset haben am Montag mit jeweils großer Mehrheit gesetzliche Regelungen beschlossen, die der UNRWA, dem berüchtigten »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, die Tätigkeit in Israel untersagen. Nach Inkrafttreten der Gesetze sollen innerhalb weniger Tage Verträge mit der UNRWA gekündigt werden, drei Monate später offizielle Kontakte zu dem »Hilfswerk« unterbleiben.

Diese nach immer wieder neuen Enthüllungen über die Verwicklung der UN-Organisation in den islamistischen Terror gegen den jüdischen Staat kaum überraschende Reaktion stößt international auf wenig Verständnis, wobei besonders Kritik aus Staaten amüsiert, deren Regierungen ihre Wertschätzung der Arbeit des spendenfinanzierten »Hilfswerks« in der Vergangenheit mit allenfalls sehr überschaubaren Beträgen zum Ausdruck brachten.

In Deutschland, das gemeinsam mit der Europäischen Union freilich die jährlichen UNRWA-Spenderlisten anführte und gar nicht daran denkt, an seiner Praxis etwas zu ändern, wird versucht, Israel und dessen Vorwürfe gegen das »Hilfswerk« zu diskreditieren. »Faktencheckerinnen« der Deutschen Welle unterschlugen jüngst selbst von den Vereinten Nationen eingeräumte Tatsachen und gaben so die Marschrichtung für gebührenfinanzierte »Nachrichten« vor.

So heißt es etwa beim Deutschlandfunk noch durchaus richtig, »zuletzt hielt Israel UNRWA-Mitarbeitern vor, an dem Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober 2023 und den Massakern beteiligt gewesen zu sein«. Im nächsten Satz allerdings beginnt schon die Manipulation: »Eine Untersuchung durch die frühere französische Außenministerin Colonna kam zu dem Ergebnis, daß Israel seine Vorwürfe nicht ausreichend belegt habe«.

In der Tat behauptete das die Colonna-Kommission, ihr Auftrag jedoch bestand gar nicht darin, die Beteiligung von UN-Beschäftigten am bösartigsten antisemitischen Pogrom seit Ende des Zweiten Weltkriegs zu bestätigen oder auszuschließen, sondern in der Aufgabe, »Mechanismen und Verfahren zur Gewährleistung der Einhaltung des humanitären Grundsatzes der Neutralität durch die UNRWA« sowie deren Wirksamkeit zu untersuchen.

Mit der Beteiligung von UNRWA-Mitarbeitern an den Massakern am 7. Oktober 2023 beschäftigte sich tatsächlich das UN Office of Internal Oversight Services (OIOS) – und das immerhin fand in 18 von 19 Fällen nicht genügend Hinweise, die für eine vollständige Entlastung der Beschuldigten ausreichten. In neun Fällen wog das, was die UN-Ermittler herausfanden, sogar so schwer, daß den betroffenen Mitarbeitern gekündigt wurde.

Und es spricht Bände, daß UN-Generalsekretär António Guterres den OIOS-Bericht mit der fadenscheinigen Begründung unter Verschluß hält, es handele sich dabei um ein »internes« Dokument. Am 5. August 2024 jedenfalls ließ er aber seine »Note to correspondents« veröffentlichen, vier Monate nach dem Bericht der Colonna-Kommission. Doch ebenso, wie die Deutsche Welle das jüngere Dokument unterschlägt, verleugnet es nun auch der DLF.

Auch scheint es beide Sender seither im Libanon bzw. in Gaza getötete Hamas-Kader nicht zu geben, die als »Schulleiter« bzw. als »Fahrer« auch auf Gehaltslisten der UNRWA standen. DW und DLF zitieren lieber die Colonna-Kommission, die in einem Nebensatz, der mit ihrem eigentlichen Auftrag nichts zu tun hat, erklärt, »daß Israel seine Vorwürfe nicht ausreichend belegt habe«. Man kann es Manipulation nennen, Antisemitismus trifft es wohl besser.

Tag der Entscheidung

Südkorea mit seinen ungefähr 52 Millionen Einwohnern unterstützte die UNRWA, das berüchtigte »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« nach dessen Angaben 2023 mit 4,7 Millionen Dollar, im Jahr zuvor waren es knapp 2,2 Millionen, 2021 und 2020 je nicht ganz 1,2 Millionen Dollar. Das Phantom »Palästina« hatte im gleichen Zeitraum insgesamt über 17 Millionen Dollar übrig für die UNRWA.

Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner liegt in Südkorea bei rund 35.500 Dollar, in »Palästina« bei etwa 3.300 Dollar. Es scheint ob dieser Zahlen wenig gewagt, Seoul ein überschaubares Interesse am Wohl der »Palästina-Flüchtlinge« zu unterstellen, für die sich die UNRWA zuständig fühlt: Nicht einmal einen Dollar pro Jahr für jeden der 5,9 Millionen »Palästinenser« spendete Südkorea dem »Hilfswerk«, um das es sich jetzt um so rührender sorgt.

Das israelische Parlament, die Knesset in Jerusalem, scheint nämlich fest entschlossen, die von Philippe Lazzarini geleitete Organisation endlich als terroristisch zu kriminalisieren und ihr damit die Arbeit in Israel unmöglich zu machen und außerhalb nicht unwesentlich zu erschweren. Das ist vor dem Hintergrund des antiisraelischen Mandats und vielfach belegter tiefer Verstrickungen der UNRWA in antisemitischen Terrorismus auch überfällig.

Erst in der vergangen Woche war einmal mehr anschaulich zu erleben, wie die vielerorts gerühmten »robusten« Mechanismen des »Hilfswerks« gegen eine Unterwanderung durch islamistische und andere Terrororganisationen wirken: Israelische Hinweise darauf, daß Muhammad Abu Attawi der Hamas angehöre und aktiv am bestialischen Massaker am 7. Oktober 2023 beteiligt war, nahm die UNRWA nicht zum Anlaß, sich von dem Mörder zu trennen.

UN-Generalsekretär António Guterres beklagte nach dem Tod des Terroristen bei einer Operation israelischer Streitkräfte gar den Verlust eines »Kollegen«. Nur kurz zuvor machte ein anderer Hamas-Terrorist Schlagzeilen, der die Terrororganisation im Libanon leitete und als »Schulleiter« bei dem »Hilfswerk« angestellt war. Immerhin war er suspendiert worden, all jene UNRWA-Beschäftigten, die dagegen streikten, erhalten ihre Gehälter noch immer.

Eine interne Untersuchung der Vereinten Nationen kam nach israelischen Vorwürfen gegen 19 UNRWA-Mitarbeiter, an terroristischen Aktivitäten beteiligt gewesen zu sein, zu dem Ergebnis, daß lediglich bei einem von ihnen genügend Anhaltspunkte für eine Entlastung vorlägen. Bei neun Mitarbeitern wogen die Untersuchungsergebnisse nicht schwer genug für weitere Schritte, von neun Beschäftigten trennte das »Hilfswerk« sich dagegen.

Genauere Angaben etwa zu den Vorwürfen gegen diese (ehemaligen) UN-Beschäftigten allerdings sind nicht möglich, da UN-Generalsekretär António Guterres den Untersuchungsbericht nicht veröffentlichen will – er wird wissen, weshalb. All diese Beispiele sind dabei lediglich die Spitze eines Eisbergs, die im Rahmen des israelischen Kampfes um seine Existenz und zur Zerschlagung der Hamas sichtbar wurde und vor dem lange gewarnt wurde.

Kritik versuchte das »Hilfswerk« dabei stets als »Kampagne« Israels abzutun, statt auf sie einzugehen. Hieß es bereits vor Jahren, diese sei »vor allem ein durchsichtiger politischer Versuch, einer besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe – nämlich Flüchtlingskindern – zu schaden und Zukunftschancen zu nehmen«, »haben wir es« gegenwärtig »mit einer ausgeweiteten, konzertierten Kampagne Israels zu tun, die darauf abzielt, die UNRWA zu zerstören«.

Das »Hilfswerk« hat sich selbst diskreditiert. Wer es als »humanitäre Organisation« verteidigt, wie das auch Südkorea jetzt tut – und im Gefolge dieses Großspenders einmal mehr selbstverständlich auch Deutschland -, macht sich gemein mit einer Organisation, die Teil des Problems ist, nicht aber dessen Lösung. Die Vereinigten Staaten haben die »Palästinenser« in den vergangenen zwölf Monaten mit 1 Milliarde Dollar unterstützt – ohne die UNRWA.

Washington demonstriert damit, daß das »Hilfswerk«, das jedenfalls in Gaza als untrennbarer Teil des Systems Hamas fungiert, keineswegs alternativlos ist. Die Knesset handelt richtig, wenn sie dieses Terrorhilfswerk ächtet. Kostete das Israel die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen, wie im Außenministerium befürchtet, sollte diese Aussicht die Parlamentarier nicht irritieren. Ein solcher Schritt wäre der Anfang vom Ende der Vereinten Nationen.

Verkommene Nationen

Behaupteten deutschgewellte »Faktencheckerinnen« kürzlich noch, die Vereinten Nationen und ihr berüchtigtes »Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« trauerten nicht um unschädlich gemachte islamistische Terroristen, straft nun ausgerechnet der Generalsekretär der Weltorganisation Rachel Baig und Rayna Breuer Lügen. Via Twitter teilte er vorgestern mit, er trauere um Muhammad Abu Attawi, einen »Kollegen«.

Der hochrangige Hamas-Terrorist, der am 7. Oktober 2023 dabei gefilmt wurde, wie er ein blutiges Massaker an in einen Schutzraum geflüchteten Juden befehligt, war bei der UNRWA als »Fahrer« angestellt. Das »Hilfswerk« und der UN-Generalsekretär wußten spätestens seit Juli von seinen Aktivitäten für die islamistische Terrororganisation, hielten aber an ihm fest. Am Mittwoch war er durch die israelische Armee getötet worden.

»Und im Zentrum von Gaza«, weinte António Guterres sich darauf öffentlich aus, »kostete ein Angriff einem weiteren unserer Kollegen das Leben«. Da das »Hilfswerk« keine weiteren Verluste unter seinen Mitarbeitern meldete und die Vereinten Nationen zwischenzeitlich keine Klarstellung veröffentlichten, wen António Guterres sonst gemeint haben könnte, muß davon ausgegangen werden, daß es dafür auch keinerlei Bedarf gibt.

Und tatsächlich bestätigte Farhan Haq, der stellvertretender Sprecher des UN-Generalsekretärs, in einer Pressekonferenz am Freitag noch einmal, daß die Vereinten Nationen über die terroristischen Aktivitäten Muhammad Abu Attawis spätestens seit Juli informiert waren. Daß Farhan Haq erneut versuchte, Israel für die Untätigkeit der UNRWA verantwortlich zu machen, ist ein so perfides wie durchschaubares Ablenkungsmanöver.

Denn an der Tatsache, daß die Vereinten Nationen wußten, wen sie mit Muhammad Abu Attawi bezahlten, ändert die Jerusalem unterstellte Sprachlosigkeit ja nichts: Bezeichnet António Guterres drei Monate, nachdem seine Organisation über die Hamas-Mitgliedschaft ihres Mitarbeiters informiert worden war, Muhammad Abu Attawi als »Kollegen«, ist das ein Bekenntnis zur Hamas, ein Zeugnis der Verkommenheit dieser Vereinten Nationen.

Verfolgte UNschuld

Das »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, die berüchtigte UNRWA, hat erneut einen ihrer Beschäftigten verloren. Muhammad Abu Attawi (auch: Muhammad Abu Ittiwi), neben seiner Arbeit als »Fahrer« für das »Hilfswerk« ein hochrangiger Kommandeur der Hamas und persönlich beteiligt am Massaker der Islamisten am 7. Oktober in Israel, ist am Mittwoch durch die israelischen Streitkräfte getötet worden.

Daß er bis zu seinem Tod von den Vereinten Nationen bezahlt wurde, ist derweil nicht der UNRWA anzulasten, wie sich eine Sprecherin des »Hilfswerks« festzustellen bemühte, sondern allein Jerusalem. Israel hatte der UNRWA im Juli nämlich zwar eine Namensliste von Mitarbeitern übergeben, die auch als Hamas-Terroristen bekannt seien, aber auf Nachfragen nicht geantwortet. Und da waren dem »Hilfswerk« natürlich die Hände gebunden.

Und dann teilte Juliette Touma, noch mit, ihre UNRWA nehme Vorwürfe gegen Mitarbeiter selbstverständlich »sehr ernst«. Ähnlich hatte sich erst vor wenigen Wochen übrigens auch Stéphane Dujarric, Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, im Zusammenhang mit der Beurlaubung Fateh Sherif Abu el-Amins, eines im Libanon aktiven Terroristen der Hamas auf der Gehaltsliste der Vereinten Nationen, geäußert:

»Als die UNRWA Informationen über seine mögliche Verbindung zur Hamas auf hoher Ebene bekam, wurde er unverzüglich suspendiert und seine Bezüge ausgesetzt.«

Lustigerweise behauptete UNRWA-Chef Philippe Lazzarini zum gleichen Zeitpunkt noch, seine Organisation hätte von gar nichts auch nur die geringste Ahnung gehabt, eine Aussage, die er später wieder korrigierte. Nun also muß das »Hilfswerk« um Muhammad Abu Attawi trauern, einen schwarzen Balken hat es ja schon auf seiner Website. Daß er nicht im Juli beurlaubt oder entlassen wurde, dafür allerdings kann es wirklich überhaupt gar nichts.